Mein eigener Laden: Boutique, Cafe, Nagelstudio: Welches Geschäft darf ich eröffnen?

Wirtschaft

Welche Geschäftsideen sich leicht verwirklichen lassen – und auch gute Erfolgsaussichten haben.

Spaziert man durch heimische Städte, fallen die vielen leer stehenden Geschäfte ins Auge. Schöne Objekte warten auf neue Mieter und Ideen – und wecken in so manchem Passanten den Traum vom eigenen Laden. Ein Cafe, ein Hundesalon, die eigene Boutique – wie einfach ist die Realisierung eines solchen Ladens eigentlich?

Laut der Wirtschaftskammer Wien (WKW) steigt die Gründer-Zahl jedes Jahr stetig. 2024 wurde in der Hauptstadt Wien sogar ein neuer Rekord aufgestellt: Erstmals gingen dort über 10.000 neue Unternehmen an den Start – konkret waren es 10.048. Im Vorjahr wurden 123 Modehandels-, 393 Gastronomie- und 468 persönliche Dienstleistungsbetriebe neu gegründet.

Aber welche Geschäftsidee lässt sich in der Praxis leicht umsetzen? Ein Hundesalon oder vielleicht doch ein kleiner Tortenladen? Eine Vinothek mit Verkostung oder das Delikatessengeschäft? Möglichkeiten gibt es viele. Und die Voraussetzungen sind jeweils völlig unterschiedlich.

Der KURIER fragte beim Gründerservice der Wirtschaftskammer nach. Dort analysieren die Experten zehn Geschäftsideen und erklären, was man braucht, um eröffnen zu dürfen.

Frei oder reglementiert?

Bevor man den kalten Sprung ins Unternehmertum wagt, sollte man sich bewusst sein, ob der Traumladen als freies oder reglementiertes Gewerbe angemeldet werden muss. Je nachdem ändern sich nämlich die Vorgaben und Anforderungen an den Gründer.

Bei einem freien Gewerbe müssen nur allgemeine Voraussetzungen erfüllt werden. Das bedeutet: Volljährigkeit, Unbescholtenheit, Konkursfreiheit sowie eine EU-/EWR-Staatsbürgerschaft oder ein entsprechender Aufenthaltstitel für die selbstständige Erwerbstätigkeit. Bei einem reglementierten Gewerbe wird es etwas komplizierter. Zusätzlich zu den allgemeinen Voraussetzungen muss man hier auch eine fachliche Qualifikation bzw. Befähigung nachweisen. Im Detail: siehe Grafik unten.

  Lieferando kündigt Fahrrad-Lieferanten – Post bietet ihnen Jobs an

Die Handelszonen werden kleiner

Ob eine Geschäftsidee auch den Realitätscheck besteht und erfolgreich werden kann, hängt letztlich von verschiedenen Faktoren ab. Dazu weiß Marktforscher Wolfgang Richter von RegioData Research mehr. Er stellt sich immer wieder die Frage, welche Geschäfte und Angebote attraktiv genug sind, um Menschen in die Stadt zu locken. Im KURIER-Gespräch verrät er einige Tipps und Tricks.

Ein ausgewogener Branchenmix ist wichtig, sagt er einleitend. „Wir erkennen jedoch, dass dieser Mix, der bisher die Handelszonen der Innenstadt geprägt hat, deutlich abnimmt.“ Der Hauptgrund ist der Onlinehandel, der insbesondere Branchen wie Bekleidung, Schuhe und Elektronik zum Rückzug zwingt.

Die Konsequenzen lassen sich in den Einkaufsstraßen live mitverfolgen: Leerstände häufen sich und die Handelszonen schrumpfen. „Man muss darauf achten, dass die freien Flächen anderweitig genutzt werden, damit die Zonen gestärkt und attraktiv bleiben“, meint Richter.

Hier sind die Erfolgschancen

Angehende Geschäftsinhaber sollten die Kundschaft genau beobachten, rät der Experte. Diese kauft generell weniger „Dinge“ ein und investiert ihr Geld stattdessen in Unterhaltung, Gastronomie, Urlaubsreisen und Selbstoptimierung. Wer sich also unternehmerisch verwirklichen will, hat in Gastronomie, Gesundheit und mit Dienstleistungen gute Erfolgschancen. „Cafés gehen immer gut, Imbissbuden weniger. Hier gibt es keinen großen Bedarf mehr – es sei denn, man setzt auf moderne Konzepte wie Bowls oder Wraps“, meint Wolfgang Richter.

Das bedeutet jedoch nicht, dass man auf Trendwellen unbedingt mitreiten muss. Barbershops sieht Richter kritisch. Dieser Trend flaue derzeit wieder ab. Genau wie die zahlreichen CBD-Geschäfte und Bubbletea-Läden seien solche Konzepte nicht unbedingt langlebig.

Klüger sei es, ein Kosmetik- oder Nagelstudio …read more

Source:: Kurier.at – Wirtschaft

      

(Visited 2 times, 1 visits today)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.