
Bereits zum 22. Mal hat das European Brand Institute (EBI) im Rahmen der Markenwert-Studie Österreichs wertvollste Markenunternehmen ermittelt. „Die Top-10-Unternehmen verzeichnen ein Markenwertwachstum von plus 2,7 Prozent, deutlich über dem Wirtschaftswachstum von minus 1,2 Prozent, und beweisen damit ihre Stabilität“, erklärt Gerhard Hrebicek, Präsident des European Brand Institute und Autor der Studie.
Im Ranking der Top-Marken hat sich gegenüber dem Vorjahr kaum etwas geändert. Red Bull bleibt mit großem Abstand die wertvollste Marke (vor Novomatic und Spar, siehe Grafik). Mit 19,6 Milliarden Euro ist sie etwa so viel wert wie die neun dahinter folgenden Marken zusammen. Neu in den Top 10 ist XXXLutz auf Rang 9, die die in die Insolvenz gerutschte Pierer Mobility ersetzt hat. Mit Ausnahme der OMV haben alle zehn Marken zugelegt, bei der OMV war es der zweite Verlust in Folge. „Ich glaube nicht, dass es mit der OMV weiter nach unten geht. Bei einer Repositionierung kann so etwas vorkommen“, so Hrebicek.
Die zehn Top-Marken sind zusammen 39 Milliarden Euro wert. Das höchste relative Markenwertwachstum verzeichnete die Erste Group (+3,6 Prozent), gefolgt von Red Bull (+3,3 Prozent) und Novomatic (+3,1 Prozent). Laut Hrebicek war 2024 für Red Bull ein Erfolgsjahr. „Durch konsequente digitale Transformation, den smarten Einsatz von KI und massive Markeninvestitionen in Sport und Sponsoring erzielte das Unternehmen Rekordumsätze.“ Red Bull bleibt auch als einziges heimisches Unternehmen in den Global Top 100 (um Rang 80) vertreten.
Digitalisierung
Der digitale Anteil am Markenwert wachse überproportional im Vergleich zum Gesamt-Markenwert, sagt Hrebicek. Neben der digitalen Transformation sei auch das gestiegene Bewusstsein für Nachhaltigkeit für das Wachstum des Markenwerts ausschlaggebend. „In Zukunft wird die Digitalisierung der Geschäftsmodelle entscheidend für den nachhaltigen Erfolg von Unternehmen sein“, ergänzt Herbert Kovar, Managing Partner bei Deloitte Österreich. „Unternehmen mit gut etablierten Marken wird die Digitalisierung leichter fallen, da sie besser an Fremd- und Eigenkapitalquellen kommen, um diesen Transformationsprozess zu finanzieren.“
„Eine starke Markenlandschaft“ sei „ein zentraler Wirtschaftsfaktor für die Zukunft des Standorts Österreich“, sagt Hrebicek. Er wünscht sich eine „breit getragene Markeninitiative als wirtschaftspolitischen Impuls“.
Source:: Kurier.at – Wirtschaft