Weltspartag: Mit den Sparzinsen geht es wieder abwärts

Wirtschaft

Nach den Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank: Welche Laufzeit noch den höchsten Ertrag bringt.

Die Europäische Zentralbank hat Mitte Oktober zum bereits dritten Mal in Folge die Leitzinsen gesenkt. Damit will sie die Wirtschaft wieder beleben. Für Sparer verheißt dies jedoch ausgerechnet zum bevorstehenden Weltspartag am 31. Oktober nichts Gutes. Denn viele Sparprodukte orientieren sich an den Leitzinsen.

„Einige Banken haben die jüngste Zinssenkung der EZB noch nicht voll eingepreist. Wer rasch Sparprodukte vergleicht und abschließt, sichert sich jetzt noch gute Konditionen“, rät Andreas Ederer, Experte für Bankprodukte bei der Vergleichsplattform durchblicker. 

Laut seiner Analyse sind die Tagesgeldzinsen seit Jänner von maximal 3 Prozent im Jahr auf aktuell 2,8 Prozent gesunken, dreijähriges Festgeld von maximal 4 auf 3 Prozent. Ein weiterer Rückgang sei absehbar.

„Das bedeutet, es sind jetzt noch gute Konditionen erhältlich, die deutlich über der September-Inflation von 1,8 Prozent liegen und zumindest annähernd die geschätzte Jahresinflation von 3,4 Prozent abfedern“, sagt Ederer.

Neukundenbonus

Die besten Konditionen für Tagesgeld betragen durchblicker zufolge mit Neukundenbonus für vier Monate fix 3,6 Prozent mit einer anschließenden variablen Verzinsung (Santander Consumer Bank). „Am attraktivsten sind derzeit Sparprodukte mit einjährigem Festgeld, hier sind noch Zinsen von bis zu 3,2 Prozent (Adiko und Anadi Bank, Anm.) möglich“, erklärt Ederer.

Im europäischen Vergleich liege Tagesgeld mit bis zu 3,2 Prozent noch 0,4 Prozentpunkte über den österreichischen Top-Konditionen, Festgeld mit dreijähriger Bindung liege bei europäischen Bankinstituten bei bis zu 3,49 Prozent und damit um 0,49 Prozentpunkte darüber.

Die zum Weltspartag von der UniCredit Bank Austria in Auftrag gegebene repräsentative Umfrage von Marketagent.com unter 618 Interviewten (Bankkunden zwischen 14 und 69 Jahren) zum Anlageverhalten zeigt, dass das hohe Zinsniveau das Interesse an klassischen Sparprodukten (Sparkarte, Online-Sparen, Bausparer) wiederbelebt hat. Mehr als die Hälfte der Befragten spart demnach wieder bei der Bank. Knapp ein Drittel spart wegen der Inflation mehr.

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Angst sparen

Das bestätigen Zahlen der Oesterreichischen Nationalbank. Die Sparquote steigt demnach wieder stark an – von 8,7 auf 11,4 Prozent heuer. „Das ist Ausdruck dessen, dass sich die Menschen Sorgen machen. Da ist ein bisschen Angst sparen mit dabei“, sagt Erste Bank-Chefin Gerda Holzinger-Burgstaller. 

Seit 2022 stagniert laut einer repräsentativen IMAS-Umfrage unter rund 1.350 Österreichern der durchschnittliche Sparbetrag zwar bei etwas mehr als 300 Euro. Allerdings ist dies ein real schrumpfender Betrag, sprich nach Abzug der hohen Inflation. 

Sparen ist altmodisch

Der Stellenwert des Sparens ist für 81 Prozent der Umfrage zufolge sehr oder ziemlich wichtig, das sei der höchste jemals gemessene Wert. Nur 9 Prozent würden Sparen für altmodisch halten, dies seien vor allem Jüngere bis 29 Jahre.

Das klassische Sparbuch wurde jedenfalls in vielen Fällen durch das Online-Sparen abgelöst, wie Oberbank-Generaldirektor Franz Gasselsberger feststellt. „Die Kunden wollen Bequemlichkeit und nicht wegen jeder kleinen Behebung oder Einzahlung in die Bank kommen.“

Weltspartag wurde vor 100 Jahren beschlossen 

Vor hundert Jahren wurde bei einem internationalen Bankertreffen in Mailand die Einführung eines Weltspartags beschlossen. In Österreich feierten die Sparkassen ein Jahr später, am 31. Oktober 1925, ihren  ersten Weltspartag. Um Anreize zum Sparen zu schaffen, wurden schon damals Geschenke verteilt. Diese gibt es bis heute.

Dabei wurde in den vergangenen Jahren verstärkt Wert auf Nachhaltigkeit gelegt. Raiffeisen …read more

Source:: Kurier.at – Wirtschaft

      

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