
Bei großer Hitze sollten Erwachsene zwei bis drei Liter Flüssigkeit pro Tag aufnehmen, empfehlen Mediziner. Bei körperlicher Anstrengung kann es durchaus noch mehr sein. Der Konsum an Mineralwasser ist an Spitzentagen doppelt so hoch wie an normalen und bringt die heimischen Mineralwasser-Abfüller ins Schwitzen.
Der Mineralwasser-Hersteller Waldquelle aus Kobersdorf produziert derzeit im Vier-Schicht-Betrieb rund um die Uhr. Um die Versorgungssicherheit aufrecht zu erhalten, verlassen bis zu eine Million Flaschen das Werk, rund 80 bis 90 Lkw werden abgefertigt. „Es ist uns ein zentrales Anliegen, gerade in Hitzeperioden ausreichend Mineralwasser zur Verfügung zu stellen“, sagt Waldquelle-Chef Vitězslav Staněk. „Bei Temperaturen jenseits der 30-Grad-Marke verzeichnen wir ein Konsumplus von bis zu 50 Prozent“. Bei Hitze seien vor allem die kleineren, handlichen 0,5 Liter-PET-Flaschen gefragt.
Jagoschuetz Laura
Waldquelle-Chef Vitězslav Staněk
80 Millionen Liter
Traditionell sind die Sommermonate die umsatzstärksten Mineralwasser-Monate. Im Vorjahr wurden allein im Juli knapp 80 Millionen Liter abgesetzt. Im gesamten Jahr betrug der Inlandsabsatz 700 Millionen Liter, was ein Plus gegenüber 2023 bedeutete. Der Pro-Kopf-Verbrauch liegt in Österreich bei 84 Litern.
Am beliebtesten ist seit Jahren unangefochten prickelndes Mineralwasser mit einem Marktanteil von 54 Prozent. Die stillen Wasser holen jedoch stark auf und haben die milden Sorten mit geringem Kohlensäureanteil überholt.
Bei den Verpackungsgrößen bleibt die inzwischen in das neue Pfandrückgabe-System aufgenommene 1,5-Liter-PET-Flasche unangefochten Spitzenreiter, gefolgt von der 0,5-Liter-Flasche und der 1-Liter-Glasflasche. Der Mehrweganteil nimmt nur langsam zu und lag im Vorjahr bei 20,5 Prozent.
Bierabsatz leidet unter der Hitze, alkoholfrei gefragt
Der Bierabsatz kann bei großer Hitze nicht mithalten. „Hitze ist schlecht für das Braugeschäft, außer bei alkoholfreiem Bier“, heißt es beim Brauereiverband. Klettern die Temperaturen über 30 Grad, greifen die Konsumenten eher zu Radler, alkoholfreiem Bier oder leichten Limonaden-Mischungen. „Aus der Erfahrung der vergangenen Jahre weiß man, dass in Phasen großer Hitze vermehrt zu unseren alkoholfreien Bieren und Biermischgetränken gegriffen wird“, bestätigt man bei der Brauunion.
Die Brauereien haben auf die steigenden Temperaturen reagiert und in den vergangenen Jahren ihr Sortiment mit Bier-Alternativen sukzessive aufgestockt. „Die Mischgetränke gelten als besonders erfrischend und leichter im Geschmack. Eigenschaften, die an extrem heißen Tagen geschätzt werden“, heißt es bei der Brauunion.
Der Verband sieht vor allem bei alkoholfreiem Bier großes Potenzial. Im Vorjahr wurden in Österreich 31 Mio. Liter alkoholfreies Bier gebraut, was rund 3,7 Prozent des gesamten Bierausstoßes entspricht. In anderen Bier-affinen Ländern wie Tschechien oder Deutschland liegt der entsprechende Wert schon bei 6 bis 7 Prozent. Es gebe in Österreich also noch Luft nach oben, so der Brauereiverband.
Source:: Kurier.at – Wirtschaft