Am Mittwoch lud der KURIER zum ersten IMMO Brunch. Vom WIFO-Experten Michael Klien gab es eine Einschätzung zum heimischen Immobilienmarkt.
Wie geht es der Immobilienwirtschaft? Dieser Frage widmete sich der erste IMMO Brunch am 23. Oktober im KURIER Medienhaus. Ressortleiterin Sandra Baierl moderierte den Expertentalk mit Michael Klien. Der Bau- und Wohnungsexperte des WIFO analysiert: „2023 war ein schwieriges Jahr, auch 2024 wird als ein schwieriges Jahr in die Statistik eingehen. Manche konnten anfangs durchtauchen, einigen geht heuer die Luft aus. In der Bauwirtschaft haben wir aktuell 10.000 Beschäftige weniger als vor einem Jahr.“ Seiner Meinung nach habe die Branche die Talsohle erreicht, „von Trendwende würde ich noch nicht sprechen, aber ich sehe eine Stabilisierung.“
kurier/Martina Berger
Das IMMO Frühstück fand im KURIER-Medienhaus statt
Krise ist historisch
Hohe Zinsen, KIM-Verordnung, Inflation, Baukostenexplosion: Seit zwei Jahren steht die Immobilienwirtschaft vor vielen Herausforderung. Das bestätigt auch der Ökonom: „Seit zehn Jahren bin ich am WIFO für Bauwirtschaft zuständig. Die momentane Krise ist historisch, weil viele Faktoren zusammengekommen sind. Die Sache ist gekippt durch die Änderung der Finanzierungsmöglichkeiten. In Österreich war der Einbruch bei der Kreditvergabe stärker als in anderen Ländern.“
Eigentum ist gewünscht
Aber der Wunsch nach Eigentum ist sehr ausgeprägt in Österreich. „Junge Haushalte empfinden es als unfair, dass ihnen höhere Hürden auferlegt werden, als in den Jahren des Immobilienbooms“, so Klien. Der Experte ortet aber Chancen in der Krise: „Innovation und Digitalisierung bekommen dadurch meist einen Schub. Um die hohen Baukosten zu stemmen, wird man u. a. über das Potenzial seriellen Bauens oder Ausstattungsqualitäten diskutieren müssen.“
Zum IMMO Brunch im exklusiven Rahmen kamen unter anderen EHL Gewerbe und Wohnen, Remax Solutions, PICO, Stubenvoll Immobilien, Austria Real und Klasan & Partner Immobilien.
Source:: Kurier.at – Wirtschaft