„Klimt – Warhol“: Eine Ausstellung wie ein Bilderbuch zum Durchblättern

Kultur

In der Heidi Horten Collection treten in der neuen Dauerausstellung Ikonen in einen Dialog.

Das Museumspublikum konnte mitwirken an der Neupräsentation der bedeutenden Sammlung moderner und zeitgenössischer Kunst von Heidi Horten zu ebener Erde im Wiener Hanuschhof. Gefragt waren im Zuge des Projekts „ARTfluence“ die Lieblingsbilder, etwa 21.000 Menschen haben sich am Voting beteiligt.

Und überraschend war der Gewinner: „Geschwister“ (1930) von Paul Klee vor Yves Klein und Gustav Klimt. Dessen „Kirche in Unterach am Attersee“ (1916) fungiert jetzt als Intro in einen Parcours durch die Kunstgeschichte.

Vergleichen

Beliebt in der Kunst-Community sind außerdem René Magrittes surrealistische Werke „L’Empire des Lumières“ und „L’Hirondelle du Faubourg“ (1964). Klassische Moderne mit Werken von Ernst Ludwig Kirchner und Emil Nolde, Surrealismus, Pop Art, Arte Povera, Zeitgenössisches … Die Ausstellung „Klimt – Warhol“ will „zum Schauen und Vergleichen, zum Nachdenken und zur Diskussion“ anregen – in einem Display von Markus Schinwald, das mit Trennwänden, Bemalungen, Vorhängen u. a. die Anmutung von Wohnräumen suggeriert. „Schließlich hängen hier die Bilder einer Dame, die mit diesen Kunstwerken bis zu ihrem Tod 2022 gelebt hat“, so Direktorin Agnes Husslein-Arco. „Und diesen Gedanken spürt man.“

Manches mag man als Besucher schon kennen, erscheint jetzt aber in neuer, ungewohnter Konstellation. Und so kann man jetzt im Heidi Horten Museum Klimt mit Magritte und Klee neben „Jeune femme à la fenetre“ von Henri Matisse sehen, wie Warhols „Group of Five Campbell’s Soup Cans“ oder „Nine Multicolored Marilyns“ mit der klassischen Moderne korrespondiert, Maurizio Cattelan mit Lucio Fontana, oder „Dry Run“ von Robert Rauschenberg mit Mark Rothkos „Composition“ in intensivem Rot und Gerhard Richters „Schneelandschaft“ – alles im Dialog, in einem spannenden Miteinander.

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Neu: Franz West

Neben Arbeiten von Jean-Michel Basquiat, Keith Haring, Sue Williams und Anselm Kiefers „Sappho“ (2022), der einzigen Skulptur in der Schau, gibt es ein auch Wiedersehen mit alten Paarkonstellationen, etwa Franz Marcs roten Rehen von 1910 und Roy Lichtensteins Referenz zum Bild Jahrzehnte später: „Forest Scene“ (1980).

Ein Fokus liegt diesmal auf Franz West und seinem neunteiligen Biennale-Zyklus aus dem Jahr 1990 – der jüngsten Neuerwerbung –, der die Beziehung von Kunstwerk und Betrachter ironisch beleuchtet; außerdem „Passstücke“, tragbare Skulpturen, und Sitzmöbel, die zum bequemen Sitzen just nicht einladen.

„Die tollen internationalen Werke, wirklichen Ikonen der Kunstgeschichte der Sammlung Horten“ will Husslein „in Zukunft vermehrt in einen Dialog mit österreichischen Positionen bringen“.

Garantiert spielerisch und humorvoll wird es ab 20. September auch im ersten Stock des Museums zugehen, wenn Lichtkünstler wie László Moholy-Nagy, Olafur Eliasson, Brigitte Kowanz und Siegrun Appelt für Erleuchtung sorgen in der Sonderausstellung „Light Sound Senses“ (bis 23. März 2025).

INFO: Heidi Horten Collection, Hanuschgasse 3, 1010 Wien – täglich außer Di. 11 bis 19 Uhr, Do. 11 bis 21 Uhr www.hortencollection.com

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Source:: Kurier.at – Kultur

      

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