Wie man bei den Berufsweltmeisterschaften Gold gewinnt

Wirtschaft

Vor 30 Jahren gewann Barbara Huber bei den Berufsweltmeisterschaften Gold. Dem KURIER verrät die Weltmeisterin ihr Erfolgsgeheimnis.

Es war Oktober 1995 in Lyon. Die Weltmeisterschaften der „Berufsolympiade“ neigten sich dem Ende zu. Team Austria bestand aus 17 topausgebildeten Bewerbern. Unter ihnen Barbara Huber (damals noch Barbara Hönegger). „Meine Trainer und Lehrer aus dem Parkhotel Pörtschach waren für das Ergebnis ausschlaggebend“, erinnert sich Huber zurück. „Sie haben mich zu dem gemacht, zu dem ich geworden bin“ – eine Weltmeisterin.

Vor rund 30 Jahren gewann sie bei den internationalen Berufsbewerben die Goldmedaille im Bereich Restaurant-Service.

Die WorldSkills 1995

Barbara Huber wuchs in einem Bergbauernhof als ältestes von sechs Kindern auf. Nach ihrer Ausbildung zur Koch-Kellnerin arbeitete sie im Parkhotel Pörtschach in Kärnten, wo man sie auf die Skills vorbereitet hat. „Ich habe nie gefragt, was sie dazu bewegt hat, ausgerechnet mich zu trainieren. Dort waren über 60 Lehrlinge tätig, aber ich habe teilnehmen dürfen. Das war etwas ganz Besonderes.“

Bei der Berufsolympiade in Lyon war Huber gerade mal 19 Jahre alt. Und nervös. „Sicherlich! Es hat viel dahintergesteckt und mir wurde viel vorgelegt“, so die Weltmeisterin. „Die Latte war sehr hoch. Aber direkt beim Wettbewerb dreht man das ab, fokussiert sich nur auf die Arbeit“, erzählt sie. Im Gastro-Service-Bereich bedeutet das: Blumengesteck, sowie Tischarrangements vorbereiten, Serviettenfalttechniken demonstrieren, an der Bar Cocktails mixen und dann filetieren, tranchieren, flambieren und Gäste bedienen.

Wie konzentriert Huber tatsächlich war, merkte sie erst im Nachhinein: „Man bekommt wirklich kaum etwas mit. Mein Vater hat mit meiner Schwester den weiten Weg nach Lyon gewagt. Mit dem Auto. Nur um mich zu sehen. Ich habe aber erst nach dem zweiten Wettbewerbstag registriert, dass sie mir zuschauen“, erzählt sie dem KURIER lachend.

  Bittere Pleite eines bekannten Haubenkochs

Pertillbauer

1995: Barbara Huber gewann die Goldmedaille bei den WorldSkills in Lyon  

Wie gewinnt man Gold?

„Ich habe nie damit gerechnet, dass ich gewinnen würde“, erzählt sie. Auch weil ihr während des Wettbewerbs ein Fauxpas unterlaufen ist: „Ich habe hundert Mal dekantiert und aufgepasst, dass ja kein Tropfen auf das weiße Tischtuch fällt.“ Aber genau das ist während des Bewerbs passiert. „Ich wäre am liebsten im Boden versunken.“ Für Gold hat es trotzdem gereicht. Ein Gänsehaut-Moment an den sich Huber heute noch erinnert. 

Die Konkurrenz war nämlich hart: „Japan und China waren immer schon stark. Aber in Österreich sind wir einfach gemütlicher, das kann man nicht kopieren.“ Auch wenn sie es versucht haben. „Sie standen da mit ihren Kameras und haben jeden meiner Schritte fotografiert und dokumentiert.“ Die einzigartige österreichische Art war letztlich der Gewinnfaktor, wie sie meint. „Technik und Können hatten die anderen auch. Nur das Authentische kann keiner einfach so nachvollziehen und abschauen“, sagt sie.

Eine weitere Geheimzutat für den Goldgewinn? „Wir haben uns als Team gegenseitig aufgebaut und motiviert“, so die Weltmeisterin. „Die Skills schweißen zusammen und es entstehen Freundschaften fürs Leben.“ Mit einigen Teamkollegen ist sie auch heute noch in Kontakt.

Florian Wieser

Heute leitet Barbara Huber den Bergbauernhof „Pertillbauer“ in Feuersang bei Flachau   

Neue Wege

Kurz nach den WorldSkills ist Barbara Huber ihrer Leidenschaft nach Velden, auf die Turracher Höhe und nach Vorarlberg gefolgt, war in vielen …read more

Source:: Kurier.at – Wirtschaft

      

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