ÖFB-Team nach dem Norwegen-Match: Team A braucht einen Plan B

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Norwegen hat gezeigt, wie gegen das hohe Pressing der Österreicher gespielt werden muss. Jetzt ist das Team von Ralf Rangnick gefordert, das Repertoire zu erweitern.

Zwei Spiele, zwei erzielte Tore, ein Remis, kein Sieg. Österreichs Nationalteam ist nicht nach Wunsch in die Nations League gestartet. Von Fehlstart könnte man sprechen. 

Allerdings: Plakative Darstellungen wie diese sind selten hilfreich. Sinn macht es eher, Ergebnis und Leistung in der Analyse zu trennen. Doch das Schlamassel des ÖFB-Teams in diesem Fall ist: Beides war schlecht in den Partien gegen Slowenien und Norwegen.

Deshalb bleibt als Devise nur das, was Teamchef Ralf Rangnick nach dem 1:2 in Oslo vorgegeben hat: „Wir müssen die restlichen vier Spiele gewinnen“, sagte der Teamchef. Wie das gelingen soll? „Wir müssen zu unseren Tugenden zurückfinden, zurück zu dem, was uns die letzten zwei Jahre ausgezeichnet hat.“

In der Tat ist Rangnicks Stil in den beiden Partien nicht zur Geltung gekommen. Ein paar Zahlen untermauern dies: In Oslo hatte das Team nur zwölf hohe Ballgewinne (Quelle: wyscout.com) und damit nicht einmal halb so viele wie drei Tage zuvor in Ljubljana oder beim EM-Aus gegen die Türkei (jeweils 25).

Das Rezept

Ja, die Norweger haben Österreichs Pressing ausgehebelt mit langen Bällen auf ihre beiden Sturmtanks Haaland und Sorloth. Und obwohl Österreichs Innenverteidiger gegen die beiden Hünen gute Figur gemacht und einige Luftkämpfe gewonnen haben, gab es mit Ausnahme der starken 20 Minuten vor der Pause auch kaum Erfolge beim Gewinnen der berühmten „zweiten Bälle“ und in der Folge auch kein schnelles Umschalten. 

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Kurzum: Die Norweger haben Rangnicks Fußball nicht nur decodiert, sondern lahmgelegt.

Das kann und wird mitunter wieder passieren. Ob es da reicht, zu ebendiesen Tugenden zurückzufinden und diese dann besser auf den Platz zu bringen?

Oder wird es schon nötig sein, das Repertoire zu erweitern, um nicht nur durch hohe Ballgewinne und schnelles Umschalten erfolgreich zu sein? 

Wo es trotz des Tores von Marcel Sabitzer in Oslo Luft nach oben gibt, ist das Spiel im stabilen Ballbesitz, wenn der Gegner keine Anstalten macht, am Spiel aktiv teilhaben zu wollen und nur auf Konter lauert. Teams wie diese wird man nicht nur in diesem Herbst (zwei Mal Kasachstan und wieder Slowenien) gegenüberstehen, sondern auch in der Qualifikation zur WM 2026.

Der Rückfall

Die zuletzt zur Schau gestellte Harmlosigkeit lässt sich jedenfalls durch Zahlen untermauern. Der Expected-Goals-Wert des ÖFB-Teams, der die Qualität der Torchancen ausdrückt, lag bei 0,66 (Norwegen), bzw. 0,67 (Slowenien). Wer nur Chancen für weniger als ein Tor kreiert, wird selten als Sieger vom Platz gehen. Gegen die Türkei (2,25), die Niederlande (1,48), Polen (1,98) und sogar gegen Frankreich (0,74) war der Wert besser.

Dazu kommt: Österreich hat wenig Alternativen zum 37-jährigen Arnautovic, und so lange man keinen Torjäger von Weltformat hat, der aus dem Nichts trifft, muss die Mannschaft umso mehr Chancen herausspielen, um zu gewinnen. Die nächste Gelegenheit dazu hat sie in vier Wochen gegen Kasachstan und Norwegen in Linz.

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Source:: Kurier.at – Sport

      

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