TV-Debatte: Wie Kamala Harris Donald Trump an die Kette legte

Politik
Kamala Harris und Donald Trump

Beim heiß erwarteten TV-Duell der beiden Präsidentschaftskandidaten ging Harris als Siegerin hervor.

Sie reichte ihm am Anfang demonstrativ die Hand. Danach hielt Kamala Harris im TV-Duell gegen Donald Trump ihren republikanischen Widersacher im Rennen um das Weiße Haus über 100 Minuten lang mit Lächeln, Kopfschütteln, messerscharfen Zurückweisungen und beinharten Attacken konstant auf Abstand. 

Harris: „Sie haben keinen Plan“

Die demokratische Präsidentschaftskandidatin, die nach vierjähriger Pause erstmals auf einer Debatten-Bühne stand,  vermochte schon nach wenigen Minuten, dem zunächst betulich wirkenden Herausforderer unter die Haut zu gelangen. 

Sie warf ihm vor, anders als sie, für das amerikanische Volk „keinen Plan zu haben”, weil er am Ende immer nur an sich denke. Fortan präsentierte sich der 78-Jährige, der fast durchweg mit heruntergezogenen Mundwinkeln grimmig blickte, nach den Worten eines US-Kolumnisten „wie ein Stier, der vor lauter Wut das rote Tuch des Matadors nicht mehr sieht”. 

Dabei hatten Trumps Berater vorher mit Engelszungen auf ihn eingeredet, sich nicht ködern zu lassen, auf persönliche Beleidigungen zu verzichten und nur eng entlang der Sachthemen klar zu machen, dass es Amerika nach bald vier Jahren Biden/Harris schlechter gehe als unter seiner Präsidentschaft, die 2021 auslief.

APA/AFP/BRENDAN SMIALOWSKI/ANDREW CABALLERO-REYNOLDS/BRENDAN SMIALOWSKI, ANDREW CABALLERO-REYNOLDS

Kamala Harris gegen Donald Trump, die Demokratin gegen den Republikaner

Fakten-Check gegen Trump

Bereits wenige Minuten nach Ende des Aufeinandertreffens der beiden Bewerber um das höchste Staatsamt schoben Trump-Büchsenspanner dem Moderatoren-Team des Senders ABC die Schuld dafür zu, dass Trump in ersten Blitzumfragen als Verlierer erschien. 

  Medien: Wieder ein Geheimtreffen zwischen AfD und Rechtsextremen

David Muir und Linsey Davis unterzogen Trump mehrfach einem Fakten-Check, bei dem der Ex-Präsident nackt auf der Lichtung stand. Zum ersten Mal, als Trump in der Abtreibungsdebatte gegen alle Tatsachen behauptete, die Demokraten würden bis zum neunten Schwangerschaftsmonat Abbrüche befürworten und sogar nach der Geburt Babys „exekutieren”. In keinem einzigen Bundesstaat, so Linsey Davis, sei das legal. 

Thema illegale Einwanderung

Auch beim Thema illegale Einwanderung, das sich bei Trump wie ein roter Faden durch nahezu alle Antworten zog, verlor der Republikaner sein Gesicht. Um seine ebenfalls von keiner staatlichen Behörde bestätigten Aussage zu stützen, dass unter der Verantwortung der Regierung Joe Biden/Kamala Harris über 20 Millionen Einwanderer aus über 160 Ländern ins Land gekommen seien, darunter „Millionen Kriminelle, Mörder und Geisteskranke und Kinderschänder“, verbreitet er eine seit Tagen in rechtspopulistischen Kreisen zirkulierende Phantasie-Geschichte. 

Danach würden in Springfield/Ohio Flüchtlinge die Haustiere (Hunde und Katzen) von Amerikanern essen. David Muir zitierte örtliche Verantwortliche: „Davon ist uns nichts bekannt.” 

APA – Austria Presse Agentur

Knapp zwei Monate vor der US-Präsidentschaftswahl liefern sich Kamala Harris und Donald Trump laut einer neuen Umfrage weiter ein Kopf-an-Kopf-Rennen. 

Trump: zügellos, Harris: emotional stabil

Mit jeder Korrektur wurde Trump zügelloser. Er nannte Harris eine „Marxistin“, die Amerika zerstört habe und das Land in ein „Venezuela auf Steroiden” verwandeln werde. Immer wieder behauptete Trump, die USA, die wirtschaftlich weltweit am besten die desaströs Corona-Pandemie überwunden haben, seien „eine Nation im Niedergang”; auch und vor allem, weil die Demokraten Millionen von Illegalen importiert hätten. 

Harris hielt dem entgegen, dass bereits vor Monaten ein überparteilich ausgearbeitetes Gesetz vorlag, dass die Situation an der mexikanischen Grenze erheblich verbessert hätte. Trump aber …read more

Source:: Kurier.at – Politik

      

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