Sieben Lehren, die sich aus dem TV-Duell Trump gegen Harris ziehen lassen

Politik

Attacken, Lachen, grimmige Blicke – viel Show, aber nur wenig konkrete Inhalte im durchaus spannenden TV-Duell zwischen den beiden US-Präsidentschaftskandidaten.

Da musste Kamala Harris lachen, so „extrem“, wie sie sagte, sei Donald Trumps Behauptung: Illegale Migranten aus Haiti würden in Springfield, Ohio, Katzen und andere Haustiere stehlen und essen. Sie waren durchaus kurzweilig, die 90 Minuten TV-Duell zwischen der demokratischen US-Vizepräsidentin und dem republikanischen Ex-Präsidenten: eineinhalb Stunden Show, Duell, Attacken, Lügen, grimmiger Blicke, hochgezogener Augenbrauen – aber wenig substanzieller politischer Inhalt. Welche Schlüsse lassen sich aus dem ersten direkten Aufeinandertreffen von Donald Trump und Kamala Harris ziehen?

Lügen, Lügen, Lügen.

Donald Trump bleibt Donald Trump – und so tischte der republikanische Präsidentschaftskandidat wie gewohnt Behauptungen auf, die glatte Lügen sind: So sagte er etwa, dass die Kriminalitätsrate in den USA in der Ära Bidens gestiegen sei (das Gegenteil ist der Fall). Er wiederholte sein altes Mantra, die Wahl von 2020 sei „ihm gestohlen worden“, Kamala Harris sei eine „Marxistin“ – oder etwa, die US-Truppen hätten bei ihrem überhasteten Abzug aus Afghanistan den Taliban Ausrüstung im Wert von 85 Milliarden Dollar überlassen (der tatsächliche Wert liegt bei 7 Milliarden Dollar).

Überrascht haben derartige „alternative Fakten“ weder Kamala Harris noch die beiden TV-Moderatoren, die mehrmals dezidiert Trumps Behauptungen als unrichtig zurückwiesen.

Performance und Stil

Amerikaner kennen Donald Trump, sie haben ihren Ex-Präsidenten vier Jahre lang als Staatschef erlebt, dem Milliardär, Ex-Geschäfts- und Showman und nunmehrigen Präsidentschaftskandidaten entkommt man in den USA auf keinem Medium. Für Kamala Harris war das TV-Duell hingegen die Chance, sich erstmals auf sehr breiter Basis jenen Zusehen vorzustellen, die noch immer kein klares Bild von der Frau haben, die ins Weiße Haus einziehen will. 

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Die 59-jährige Ex-Staatsanwältin schlug sich erfolgreich, ließ sich von Trump nicht provozieren, blieb gelassen bis skeptisch, lachte immer wieder, wirkte unaufgeregt, aber fokussiert, konnte Trump sogar hin und wieder in Rage bringen.

Woran es hingegen mangelte: Klare, politische Inhalte auf den Punkt zu bringen. Viele Versprechen – „den Mittelstand stärken“, ohne Wege aufzuzeigen, wie das gehen soll.

 Trump hingegen wirkte oft grimmig, zuweilen beleidigt, vor allem, als Harris ihm vorwarf, die Besucher seiner Wahlveranstaltungen würden „aus Langeweile“ oft früher heimgehen.

Abstruse Vorwürfe in der Abtreibungsfrage

Demokraten würden „Hinrichtungen nach der Geburt“ unterstützen, also Babys töten, sagte Trump – ein derartig abstruser Vorwurf, dass Kamala Harris erst gar nicht darauf antworten musste. Tatsächlich hat die Demokratin beim Thema „freier Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen“ die Nase vorn. Sogar republikanische Wählerinnen, das belegen Umfragen, sprechen sich gegen ein völliges Verbot von Abtreibungen aus.

Tatsächlich sei Trumps Standpunkt dabei „eine Beleidigung für alle Frauen in den USA“, konterte Harris. Das „amerikanische Volk hat Freiheit gewählt“, sagte sie und versprach, sich wieder für den völlig freien Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen in den USA einzusetzen.

Keine Lösung bei der Migrationsfrage

Klare Pläne, wie sie die illegale Migration eindämmen wollen, präsentierten weder Trump noch Harris. Wie immer versprach Trump, „massenhaft und Millionen und Millionen Migranten“ abzuschieben ohne zu sagen, wie er das umsetzen könnte. Auch Kamala Harris hatte wenig zu bieten außer der Ansage: Sie …read more

Source:: Kurier.at – Politik

      

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