Schlagerstar Caterina Valente im Alter von 93 Jahren gestorben

Kultur

„Signora Wirtschaftswunder“ feierte in Deutschland und Österreich ihre größten Erfolge.

Sie wurde „Signora Wirtschaftswunder“ genannt, und das verrät schon, wann die Sängerin und Entertainerin Caterina Valente in Deutschland und Österreich ihre größten Erfolge gefeiert hat. Nun ist Valente 93-jährig gestorben.
 

Valente, Italienerin mit französischem Pass, spülte mit einer Mischung aus Exotik und Eleganz in den 50er und 60er-Jahren Weltflair in biedere Wohnzimmer: Sie sang von Paris, Honolulu und der Fiesta Cubana. Viele ihrer Evergreens sind heute geflügelte Worte: „Ganz Paris träumt von der Liebe“ von 1954 etwa, ihre Version des Cole Porter Songs „I love Paris“ und gleich ihr größter Hit. Auch „Tschau, Tschau Bambina“ (1959), „Itsy Bitsy Teenie Weenie Honolulu Strandbikini“ (1960) oder „Quando, quando, quando“ (1962).
In Paris als Kind italienischer Artisten geboren, sang sie auf Deutsch, Italienisch, Französisch, Englisch und in anderen Sprachen, oft mit eigener Gitarrenbegleitung. Deutschland wurde auf das Talent aufmerksam, als ihr damaliger deutscher Mann Anfang der 50er-Jahre Tonaufnahmen seiner Frau an deutsche Sender schickte.

Valente wurde wegen ihrer höchst wandelbaren Stimme gefeiert: Sie konnte musikalisch sowohl vor Sehnsucht schmachten als auch sinnliche Chanson-Tiefen und jazzige Höhen meistern, oder verschmitzt und frech die Partylaune heben. In Kanada wurde sie als „Europas Antwort auf Doris Day, Barbra Streisand und Liza Minnelli“ gefeiert. Ihren Optimismus und Humor behielt sie bis ins hohe Alter. Sie halte es mit Bette Davis, sagte sie 2019: „Das Alter ist nichts für Schwächlinge“.

Valente betörte Fans in aller Welt: Sie feierte Top Ten-Hits in den USA, Deutschland, Frankreich, Italien, Japan und Großbritannien. Sie trat in Russland, Brasilien, Südafrika und unzähligen weiteren Ländern auf. Mit Dean Martin sang sie den „Bossa Nova“, mit Rock„n“Roll-Pionier Bill Haley das Duett „Vive la Rock and Roll“ für den deutschen Musikfilm „Hier bin ich – hier bleib ich“ 1957. Charles Aznavour brachte ihr 1947 den Jitterbug bei. 1986 führte das Guinness-Buch der Rekorde sie als erfolgreichste europäische Sängerin mit mehr als 1350 veröffentlichten Aufnahmen.

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In Deutschland, Österreich und der Schweiz fand sie ihre treueste Fangemeinde. Sie führte durch Silvesterparties, hatte ihre eigene „Caterina Valente-Show“ und war Gast in Sendungen wie „Musik ist Trumpf“ oder „Der Goldene Schuss“. In dem Musikfilm „Liebe, Tanz und 1000 Schlager“ versprühte sie 1955 an der Seite von Peter Alexander Charme und Sex-Appeal. Dieser Streifen kam auch in der DDR ins Kino – aber von den Zensoren gekürzt um Rock’n’Roll-Szenen und andere allzu „dekadent-westliche“ Sequenzen.
Valente wurde 1931 in Paris geboren. Dort stand sie schon mit fünf Jahren auf der Bühne. Später trat sie dort in Clubs auf, etwa mit Chansons, die Gilbert Bécaud für sie komponiert hatte. In den USA schaffte sie den Durchbruch mit dem Song „Malagueña“ und trat dort mit Dean Martin, Danny Kaye, Perry Como und Bing Crosby auf.

2005 bekam sie bei einer „Bambi“-Verleihung in München einen Ehrenpreis für ihr Lebenswerk, ehe sie sich vollends ins Privatleben zurückzog. „Ich habe alles gemacht, was ich machen wollte, einiges besser, anderes schlechter“, sagte sie 2019. Sie sei mit ihrer Arbeit zufrieden.

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Source:: Kurier.at – Kultur

      

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