Warum ein Olympiasieger beim ÖSV im Weltcup kein Leiberl mehr hat

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2022 noch Gold in Peking geholt, ist im kommenden Weltcup-Winter entweder für Daniel Huber oder Manuel Fettner kein Platz.

Ein Pole müsste man sein. Dann wäre für Daniel Huber und Manuel Fettner das Leben als Skispringer gerade etwas leichter. Im skisprungverrückten Polen, wo erfolgreiche Adler Heldenstatus genießen, würde man Athleten wie ihnen huldigen und den roten Teppich ausrollen. Gerade nach der letzten Saison, in der sich der beste Pole im Gesamtweltcup erst an der 19. Position fand.

In Österreich weht Daniel Huber und Manuel Fettner hingegen aktuell ein rauer Wind entgegen. Denn in der Weltcup-Mannschaft ist für die zwei Team-Olympiasieger von Peking 2022 kein Platz. „Wir haben leider nur mehr fünf Startplätze im Weltcup. Mir sind die Hände gebunden. Ich muss ständig Leute daheim lassen, die schon gewonnen haben und ganz vorne reinspringen können“, sagt ein zerknirschter ÖSV-Cheftrainer Andreas Widhölzl.

Der Tiroler Erfolgscoach, der seit geraumer Zeit mit seinem Team im Skispringen die Lufthoheit hat und zwei Mal in Folge den Nationencup holte, hat sich schon früh auf sein Quintett verständigt, das am 22. November in Lillehammer in die neue Weltcupsaison abhebt: Gesamtweltcupsieger Stefan Kraft, Jan Hörl (4. im Weltcup), Michael Hayböck (6.), Daniel Tschofenig (11.) sowie der 18-jährige Stephan Embacher, der sich als Juniorenweltmeister einen Startplatz sicherte.

Manuel Fettner und Daniel Huber, die in jeder anderen Nation gesetzt wären, schauen durch die Finger und müssen am Boden bleiben. Das ist schon bei Routinier Fettner, der im Weltcup Zwölfter wurde, hart. Besonders bitter ist das aber für Daniel Huber, der zum Abschluss der letzten Saison zwei Wettkämpfe gewann und die kleine Kristallkugel für den Skiflugweltcup holte.

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Eine kleine Hintertür in den Weltcup gibt es freilich noch: Im Kontinentalcup, der zweiten Leistungsstufe, werden im Sommer drei zusätzliche Weltcup-Startplätze ausgesprungen. Die winken jenen drei Nationen, deren Springer in der Gesamtwertung auf dem Podium landen.

Diesen Umweg wollen nun auch die zwei österreichischen Olympiasieger nehmen, bei den Bewerben am Wochenende in Trondheim sind auch Huber und Fettner im Einsatz. Die größte Konkurrenz kommt freilich aus dem eigenen Lager. Clemens Aigner, noch so ein Springer, den andere Nationen mit Handkuss nehmen würden, hat die ersten beiden Bewerbe gewonnen und führt souverän. Bleibt die Frage, ob Huber und Fettner überhaupt in der Lage sind, den Tiroler zu überflügeln. Cheftrainer Widhölzl stellt jedenfalls klar: „Wir brauchen diesen Quotenplatz unbedingt. Und der Springer, der ihn holt, wird dann auch im Weltcup starten. Auch wenn es für andere hart sein wird.“

Es sind wahre Luxusprobleme, die Widhölzl da plagen. Er hat die Qual der Wahl, während anderorts eher die Wahl der Qual vorherrscht. Im ÖSV-Skiteam wären die Trainer 150 Tage vor der Heim-WM in Saalbach-Hinterglemm glücklich, wenn sie Olympiasieger daheim lassen müssten.

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Source:: Kurier.at – Sport

      

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