Erwin Angerer als Kärntner FPÖ-Obmann bestätigt

Politik

Der Parteitag stand ganz im Zeichen der Nationalratswahl. Landbauer war statt Kickl am Wörthersee.

Beim Landesparteitag der FPÖ Kärnten am Freitagabend in Velden ist Landesparteiobmann Erwin Angerer mit 99,31 Prozent der Stimmen als Parteiobmann bestätigt worden. 286 der 288 gültig abgegebenen Stimmen entfielen auf Angerer, der erklärte, er nehme die Wahl mit Demut an: „Ich werde sorgsam damit umgehen.“

Kritik an Bundesregierung

Der Landesparteichef hatte zuvor in seiner Rede auf vergangene Erfolge der Partei bei der EU-Wahl verwiesen, als in Kärnten das beste Bundesländer-Ergebnis für die FPÖ verzeichnet wurde: „Da wurde die Welt aus unserer Sicht wieder geradegerückt, und so soll es auch bleiben.“ 

Die aktuelle Bundesregierung bekam erwartungsgemäß ihr Fett ab, Angerer kritisierte fehlende Ärzte, Deindustrialisierung, Asylchaos, steigende Preise und hohe Staatsschulden. Das alles werde sich mit einer freiheitlichen Regierungsbeteiligung auf Bundesebene ändern.

Mitunter den größten Applaus bekam Angerer, als er ein Verbot von Laborfleisch forderte und sich für einen Erhalt des Bargeldes aussprach. Angesichts der aktuellen Unwetter forderte Angerer erneut eine hundertprozentige Abgeltung von Unwetterschäden: „Wenn die Versicherungen aussteigen, dann muss der Staat einspringen.“

Zum Schluss streifte Angerer auch Kärnten und die Landeshauptmann-Partei SPÖ, die sich durch „Parteibuchdiktatur, Machtbesessenheit und Meinungsdiktatur“ auszeichne. Und zur nächsten Landtagswahl 2028 sagte Angerer: „Kärnten braucht einen Landeshauptmann, der nicht nur für eine Minderheit Politik macht, sondern für die Mehrheit. Ein Landeshauptmann, der mehr aufstellt als nur zweisprachige Schilder in unserem Land. Es braucht eine Wende, und diese Wende beginnt heute.“

Landbauer: „Linker woker Zeitgeist“

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Nach der eher schaumgebremsten Rede Angerers folgte Udo Landbauer mit einem Stakkato von Begriffen, die man in „dieser absurden Zeit“ ja nicht mehr sagen dürfe, so sei man „fast schon rechtsextrem“, wenn man von einer Familie spricht, die aus Vater, Mutter und Kindern bestehe. 

„Linker woker Zeitgeist“, „Winnetou“, „Genderwahnsinn“ und „die Bundeshymne, so wie wir sie kennen“ waren die nächsten verlässlichen Schlagworte, mit denen er die bereits bekannten Standpunkte der Freiheitlichen abgraste.

Weite Teile Landbauers Rede waren erwartungsgemäß dem Asylthema gewidmet. Und auch er verzichtete nicht auf einen deutlichen Wahlaufruf: „Der 29. September wird ein Tag der Volksabstimmung über die Zukunft Österreichs werden.“

Im Schatten Jörg Haiders

Landbauer war in Vertretung von Parteichef Herbert Kickl an den Wörthersee gekommen, der wegen Medienterminen nicht anreisen konnte. Anders als die Parteiobleute aus den anderen Bundesländern richtete sich Kickl allerdings nicht per Videobotschaft an die Delegierten in Kärnten – er hatte eine Grußbotschaft verfasst, die von Generalsekretär Josef Ofner verlesen wurde.

Beim Bericht Angerers zuvor war – wie in so gut wie allen Redebeiträgen im Lauf des Abends – immer wieder der Name Jörg Haiders gefallen. Nicht nur werde es wieder die „Bärentaler Umweltgespräche“ geben, für kommenden Jänner – um die Zeit, zu der Haider 75 Jahre alt geworden wäre – ist ein „Jörg-Haider-Symposium“ auf Schloss Albeck geplant. Dabei soll ein Buch über Haider präsentiert werden, das unter dem Titel „Visionär und politischer Rebell“ den ehemaligen Landeshauptmann und FPÖ-Chef „so zeigt, wie er wirklich war“.

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Source:: Kurier.at – Politik

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