Alarm: „Sport wird bei den politischen Parteien noch immer unterbewertet“

Sport

Hans Niessl, Präsident der Bundessport-Organisation Sport Austria, wünscht sich von der neuen Regierung, dass mehr in den Sport investiert wird, damit im Gesundheitssystem gespart werden kann. Ein Umdenken ist notwendig.

Die jüngsten Zahlen sind alarmierend. 14 Prozent aller Kinder in Österreich sind übergewichtig, jeder dritte Erwachsene ist betroffen. Der KURIER stellte  bereits am 2.  September einen Forderungskatalog an die neue Regierung (am 29. September wird der Nationalrat gewählt). 

Forderungen, die im Besonderen vor allem von  der Bundessport-Organisation Sport Austria kommen. „Sport wird nach wie vor unterbewertet bei den politischen Parteien. Denn es wird nicht erkannt, dass Sport die beste Medizin ist und letztlich  dem Gesundheitssystem rund 530 Millionen Euro jährlich erspart“, sagt Sport-Austria-Präsident Hans Niessl. 

Der Burgenländer fordert, dass mehr Geld für die Vorsorge in die Hand genommen werden muss. „Österreich gibt für Prävention 2,2 Prozent des Krankenanstaltenbudgets aus, in Deutschland sind es immerhin  3,4 Prozent,  bei den  skandinavischen  Ländern ist es noch mehr“, sagt Niessl und nennt ein Beispiel.  „Die Schweden werden nicht älter als wir, sind aber ab dem 65. Lebensjahr  durch sportliche Aktivitäten zehn Jahre länger gesund. Das erspart dem Gesundheitssystem einiges. Da muss es zu einem Paradigmenwechsel kommen.“

Positiv ist, dass bereits in  14 Prozent aller Volksschulen die tägliche Bewegungseinheit Einzug erhielt. Niessl fordert eine flächendeckende Ausrollung, weiß aber, dass dies dauern wird. Es brauche natürlich noch mehr Trainer, die in Schulen gehen. „Wichtig ist eine Ausbildungsoffensive.  Es muss eine Trainerausbildung angeboten werden, die einen auch qualifiziert, in die Schulen zu gehen.“ Mehrere Parteien hätten in ihrem Programm das betreffende Berufssportgesetz. 

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Infrastruktur-Investitionen

Ein wichtiger Baustein der Forderungen ist die Infrastruktur-Milliarde, bei der ein neues Nationalstadion nicht inkludiert ist. „Wir haben zum Beispiel zu wenige Schwimmhallen. Aber eine bessere Infrastruktur betrifft alle Sportarten. Sie kommt dem Schulsport und dem Breitensport zugute und letztlich damit auch dem Spitzensport. “

Der KURIER forderte eine Zusammenlegung des Sport- und den Gesundheitsministeriums.   „Es kommt drauf an, wie das der jeweilige Minister sieht. Dazu braucht  man eine Persönlichkeit, die das machen will und kann und die Zusammenhänge sieht, dass Gesundheit und Sport verbunden sind.“  Aber generell sei wichtig,  dass diese beiden Ministerien und auch das Bildungsministerium kooperieren. 

Tag des Sports

Vergessen auf das Thema Bewegung  hat man in Österreich freilich nicht, so startete am 7. September die Initiative  „50 Tage Bewegung“, die ihren Abschluss am Nationalfeiertag findet. „Wir haben einen  guten Bewegungsherbst, da ist viel  von der öffentlichen Hand  und den Dachverbänden passiert.“ Niessl weist auch auf den Tag des Sports hin, der am 21. September stattfindet.  „Im Vordergrund steht das Miteinander. Mir ist wichtig, dass der Sport überparteilich agiert, da ist uns in den vergangenen Jahren viel gelungen.“

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Source:: Kurier.at – Sport

      

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