Neue Marvel-Serie: „Unsere Superkraft liegt im Miteinander“

Kultur

In „Agatha All Along“ findet eine Hexe wieder zu ihren Superkräften. Hauptdarstellerin Kathryn Hahn über Verletzlichkeit und Hexenkräfte.

Von Gabriele Flossmann

Ob Black Panther, Ironman oder Thor: Der Hollywood-Riese Disney hatte zum Start seines Streaming-Dienstes Disney+ sehr stark auf die Anziehungskraft der Comic-Figuren aus dem Hause Marvel gesetzt. Doch seit Pandemie, Lockdowns und Homeoffice lässt das Interesse der Zuschauer zunehmend nach, die Schlagkraft der Superhelden auf heimischen Bildschirmen zu verfolgen.

Der Neubeginn der Marvel-Abenteuer startete also ein paar Nummern kleiner. Couch-kompatibel, wenn man so will, mit Teilzeit-Helden und weiblichen Finessen. Zum Beispiel die Mini-Serie „WandaVision“, die vor drei Jahren höchst erfolgreich startete: Superschurken? Fehlanzeige. Helden- oder Heldinnen-Karrieren? Negativ. Privater Unbill – wie Hausputz, Geschirr- oder Wäschewaschen – wird von der hausfraulichen Hexe Wanda einfach weggezaubert.

Das Publikum zeigte sich verliebt in diese Hexe. Also startete Disney+ nun mit einem Spin-off. In der neuen Marvel-Miniserie „Agatha All Along“ dreht sich alles um die Schurkin aus „WandaVision“. Sie hatte unter dem Decknamen „Agnes“ in der Nachbarschaft von Wanda und Vision gelebt. Um sich von ihnen einige Tricks abzuschauen.

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Denn in Wirklichkeit war diese Agnes selbst eine mächtige Hexe. Unter ihrem wahren Namen Agatha hatte sie einst die Hexenprozesse von Salem überlebt und die Kräfte dieses Zirkels in sich aufgenommen. In ihrer letzten Szene in „WandaVision“ geriet Agatha in eine hinterhältige Falle.

In der neuen Miniserie dreht sich nun alles darum, wie Agatha wieder zu einer Hexenmeisterin wird – zu einer rachsüchtigen noch dazu. Die Superhexen-Rolle bietet Kathryn Hahn viel Gelegenheit, ihr komödiantisches Talent auszuspielen. Mehr und mehr etabliert sich in der harmlos wirkenden Situationskomik ein beunruhigendes Horror-Ambiente, das den Schluss nahelegt, dass sich die Super-Hexe nach einer Art Lockdown in der menschlichen Hülle von Agnes endlich wieder austoben möchte. Diese sehr schräge Mischung aus Screwball-Comedy, Mystery-Grusel und Verschwörungsthriller ist in dieser seltsamen Zeit vielleicht gerade richtig.

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KURIER: Sie spielen die Rolle der sarkastisch-komischen Hexe ganz offensichtlich mit großer Freude. Was war für Sie das Besondere daran? 

Kathryn Hahn: Es war spannend, die über Jahrhunderte aufgebauten Schutzschichten dieser Hexe freizulegen. Sie hat ja schon die mittelalterlichen Hexenprozesse durchgemacht. Demnach ist sie also nicht mehr ganz jung, sieht aber immer noch fabelhaft aus. Also die perfekte Rolle für mich. Außerdem hat es mir großen Spaß gemacht, wieder mit den Kollegen und Kolleginnen aus „WandaVision“ zusammenzuarbeiten. Wir bildeten einen kleinen Kreis, der sich wirklich wie ein Hexenzirkel anfühlte.

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Man hat das Gefühl, dass die Marvel-Helden immer mehr werden. Gab es wirklich so viele Figuren in den Comic-Büchern?

Agatha hatte nie ihr eigenes Comicbuch. Sie wurde erst für „WandaVision“ erfunden. Aber offenbar waren die Leute bei Marvel davon so inspiriert, dass sie ihre Geschichte fortsetzen wollten. Marvel ist gut darin, Comicfiguren in Filmen mithilfe von Schauspielern zum Leben zu erwecken. Bei der Rolle der Agatha musste ich also keine Comicfigur menschlich machen, denn in ihr steckte von Anfang an ein Mensch – nämlich ich. Die größte Schwierigkeit für mich war dabei, um Mitgefühl für sie zu werben und die Tür zu ihrer Verletzlichkeit zumindest einen kleinen Spalt zu öffnen. Das fühlte sich irgendwie so an, …read more

Source:: Kurier.at – Kultur

      

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