Rotes Kreuz ehrt Alexandra Föderl-Schmid: „Wegschauen ist keine Option“

Kultur

Auch „TV-Doktor“ Siegfried Meryn und Vöslauer für ihr humanitäres Engagement ausgezeichnet

Am Mittwochabend wurde im Wiener Haus der Musik der Humanitätspreis der Heinrich-Treichl-Stiftung des Österreichischen Roten Kreuzes verliehen. Die diesjährigen Geehrten sind die Journalistin Alexandra Föderl-Schmid, der auch aus dem ORF bekannte Mediziner Siegfried Meryn und die Vöslauer Mineralwasser GmbH. „Ihr Einsatz für ihre Mitmenschen ist bemerkenswert“, betonte Rotkreuz-Präsident Gerald Schöpfer. 

Föderl-Schmid, die ihren ersten öffentlichen Auftritt in Österreich seit ihrem Wiedereinstieg als Nachrichtenchefin der Süddeutschen Zeitung absolvierte, wurde u. a. für ihre Arbeit als Korrespondentin in Israel und Gaza ausgezeichnet sowie für die Autorenschaft des Buches „Unfassbare Wunder“, in dem sie Gespräche mit Holocaust-Überlebenden in Deutschland, Österreich und Israel wiedergibt.

Wenn Worte zu Hohn werden

In ihrer Dankesrede erinnerte die gebürtige Mühlviertlerin an das Grauen in Gaza, aber auch an jenes in Israel durch den Terrorüberfall der Hamas am 7. Oktober 2023, mit dem sie sich unmittelbar konfrontierte. „Wegschauen ist keine Option.“ Aber: „Beschreiben, was ist – eine Aufgabe, die gerade dann, wenn das Gesehene das Ausmaß des Vorstellbaren übersteigt, sehr schwierig ist.“ Sie mahnte an die Adresse der Journalisten bewussteren Umgang mit Sprache ein und zitierte dazu aus einer Kurznachricht des Wissenschaftlers Abed Schokry in Gaza: „Humanitäre Zone, welch ein Hohn“. Nicht zuletzt erinnerte sie an die Opfer unter Journalisten und Helfer vor Ort und an die, die dort trotz allem weiterarbeiten. Die mit dem mit dem Preis verbundene Dotierung spendete sie an Rotes Kreuz und Ärzte ohne Grenzen. 

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Markus Hechenberger

Humanitätspreis der Treichl-Stiftung (v. li.): ÖRK-Präsident Gerald Schöpfer, Generalsekretär Michael Opriesnig, Alexandra Föderl-Schmid, Siegfried Meryn, Herbert Schlossnikl (Vöslauer Mineralwasser GmbH)

Ein neuer hippokratischer Eid 

Siegfried Meryn, auch Vorsitzender des ORF- Gesundheitsbeirates, wurde als Initiator, Gründer und Vorstandsvorsitzender der CAPE 10- Stiftung geehrt, die sich für die körperliche und mentale Gesundheit sowie Teilhabe, Bildung, Chancengleichheit von Kindern und Jugendlichen aus armutsbetroffenen Verhältnissen engagiert. Er zitierte Senca: „Die Armut ist eine heilige Sache“ und plädierte für einen „hippokratischen Eid der Solidarität“. 

Sauberes Wasser treibt Bildungsmotor

Die Vöslauer Mineralwasser GmbH wurde als langjähriger Partner bei langfristigen Wasserprojekten geehrt. So erhielten etwa 50.000 Menschen von Osttimor bis Ostafrika Zugang zu sauberem Wasser. Leichterer Zugang dazu befördert nicht nur die Gesundheit der Bevölkerung, sondern ermögliche vielen Kindern wieder den Schulbesuch – und damit Bildung -, weil sie nicht für die Wasserversorgung ihrer Familie sorgen müssen, wie Geschäftsführer Herbert Schlossnikl erläuterte.

Das Rote Kreuz ehrt mit dem Humanitätspreis der Heinrich-Treichl-Stiftung seit 1993 Menschen und seit 2018 auch Unternehmen für ihr herausragendes humanitäres Engagement. Namensgeber ist der bekannte Banker und ehemalige Rotkreuz-Präsident Heinrich Treichl, zu dessen Ehren die Stiftung vom Roten Kreuz gegründet wurde. Zu den bisherigen Preisträgern gehören unter anderem Ute Bock, Christoph Badelt und Gregor Seberg.

 

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Source:: Kurier.at – Kultur

      

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