Herbstprognose: Trübe Aussichten für die heimische Wirtschaft

Wirtschaft

Wifo und IHS legen heute ihre Herbstprognose vor. Vor dem Hintergrund schrumpfender Wirtschaftsleistung stehen die Zeichen weiter auf Rezession.

Die Wirtschaftsforscher von Wifo und IHS legen heute Vormittag ihre Herbstprognose für die österreichische Volkswirtschaft im Jahr 2024 und 2025 vor. 

Angesichts der schrumpfenden Wirtschaftsleistung im ersten Halbjahr wird eine Korrektur der Prognose nach unten und das zweite Rezessionsjahr in Folge erwartet. Ende Juni hatten Wifo und IHS für heuer noch mit einer Stagnation (0,0 Prozent) bzw. mit einem minimalen Wirtschaftswachstum von 0,3 Prozent gerechnet.

OeNB-Ausblick gesenkt

Bereits drastisch gesenkt hat die Nationalbank (OeNB) den Ausblick für Österreichs Wirtschaft in ihrer Interimsprognose Mitte September. Aufgrund veränderter Wachstumsaussichten für das zweite Halbjahr hat die OeNB die Prognose für die reale Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im Jahr 2024 von +0,3 Prozent um einen Prozentpunkt auf -0,7 Prozent und für 2025 von +1,8 Prozent um 0,8 Prozentpunkte auf +1,0 Prozent gesenkt. 

Die Ökonomen von Raiffeisen Research und Bank Austria erwarten für heuer in kürzlich veröffentlichten Prognosen einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,5 Prozent. Im Vorjahr schrumpfte das BIP bereits um 1 Prozent.

Mittelfristprognose: Verhaltenes Wachstum

Die nächsten vier Jahre wird die heimische Wirtschaft laut der im Juli vorgelegten Mittelfristprognose des IHS nur „verhalten“ wachsen. Für 2024 bis 2028 erwartet das Institut für Höhere Studien (IHS) ein reales Wirtschaftswachstum von im Schnitt 1,0 Prozent pro Jahr. Die Inflationsrate soll im Prognosezeitraum durchschnittlich bei 2,5 Prozent pro Jahr liegen, die Arbeitslosenquote bei 6,3 Prozent und das gesamtstaatliche Budgetdefizit bei 2,8 Prozent.

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Das Wifo schätzte die Lage im Sommer in ihrer Prognose bis 2028 ähnlich ein: Nur beim durchschnittlichen Budgetdefizit in Relation zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) unterschied sich die Wifo-Prognose mit 3,2 Prozent pro Jahr von der IHS-Schätzung von 2,8 Prozent merkbar. Bei Wirtschaftswachstum, Inflation und Arbeitslosenquote prognostizieren beide Institute nahezu idente Werte.

In den Jahren 2024 und 2025 soll sich der Zuwachs der Wirtschaftsleistung in Österreich auf 0,3 Prozent bzw. 1,6 Prozent belaufen und 2026 bis 2028 auf rund 1,2 Prozent bzw. zweimal 0,9 Prozent. Getragen wird das Wirtschaftswachstum laut IHS vom privaten Konsum und der Nachfrage der Unternehmen nach dauerhaften Produktionsmitteln, der Zuwachs der Exporte dürfte „schwach bleiben“. Die demografische Entwicklung werde den Fachkräftemangel „weiter verschärfen“ und das Wachstum des Produktionspotenzials der österreichischen Volkswirtschaft schwächen, warnen die Wirtschaftsforscher.

„Vor dem Hintergrund der verringerten Wettbewerbsfähigkeit in Folge des starken Energie- und Lohnkostenanstiegs dürfte das Wachstum der heimischen Wirtschaft etwas hinter dem Potenzialwachstum zurückbleiben, sodass auch im Jahr 2028 noch eine leicht negative Produktionslücke resultiert“, schreiben die IHS-Ökonomen in ihrem Prognosebericht. Zum Vergleich: Im Zeitraum 2014 bis 2018 lag das reale Wirtschaftswachstum im Schnitt bei 1,7 Prozent pro Jahr, 2019 bis 2023 aufgrund der Corona- und Teuerungskrise bei 0,5 Prozent und für 2024 bis 2028 laut Prognose bei 1 Prozent.

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Source:: Kurier.at – Wirtschaft

      

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