Höhere Strafen gebühren den Klubs, doch nein zu Punkteabzügen

Sport

Die Fußball-Richter entschieden richtig nach den Ausschreitungen bei Rapid gegen Austria. Leipzigs Seiwald und Rapids Seidl verbindet eine enge Freundschaft.

Meister gegen Vizemeister! Weniger schmeichelhaft ließe sich der Schlager Sturm – Salzburg am ersten Oktober-Sonntag auch Treffen der Champions-League-Punktelieferanten nennen. Oder Duell zwischen jenem Klub, der Gegner am ungeniertesten ausspioniert und dem, der die Taktik „nett reden, nix sagen“ am konsequentesten zelebriert.

In der (erfolgreichen ) Ära des jetzigen Bayern-Sportdirektors Christoph Freund war die Geheimniskrämerei besonders beliebt.

So erinnert sich Spielerpapa Hubert Seiwald mit Schmunzeln, wie er im Corona-Herbst 2020 vom geplanten Debüt seines Juniors weder von diesem noch von Red Bull, sondern Sturm-Präsident Christian Jauk erfuhr. „Und somit von meinem Chef.“ Denn als solcher ist Jauk in einem Bankenkonzern dem Direktor der Salzburger Schellhammer-Bank übergeordnet.

Der Weg führte Seiwald nach Deutschland

Sturm Graz besiegte Salzburg 3:1 worauf es im KURIER hieß, Neuling Nicolas Seiwald sei noch ein Aktivposten der Verlierer gewesen. Vier Jahre später ist Seiwald, 23, Leipzig-Legionär und jener Nationalspieler, der als einziger unter Ralf Rangnick die letzten 21 Länderspiele von der ersten bis zu letzten Minute bestritt.

Vater Hubert war bei den Kuchler Minis der erste Trainer von Nici und dem heutigen Rapid-Kapitän Matthias Seidl. Beide beherrschen den Ball mit links wie rechts fast gleichgut, zumal Seiwald Senior schon bei den Sechsjährigen darauf achtete. Auch fällt auf, dass die zwei Freunde selbst in Extremsituationen nie die Nerven verlieren. Eine Eigenschaft, die einer aggressiven Minderheit im Rapid-Block West fehlt.

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Auch zwei Wochen nach dem Derby-Skandal treffen noch Mail-Reaktionen entsetzter Leser wie jene von Paul Hellmer ein: „Mein Enkelsohn, 8 Jahre, und seine Freunde, die sich derzeit zu Rapid oder Austria-Fans entwickeln, können sehr gut lesen und besuchen mit mir Bundesliga Spiele. Wie soll ich denen ein Plakat ,Tod und Hass dem FAK’ erklären?“

Bezeichnend auch, wenn der in seiner Spielerkarriere alles als andere als konfliktscheu gewesene 63-fache Ex-Teamstürmer Andi Ogris (wird Montag 60 Jahre alt) wissen lässt, dass ein Derby-Besuch mit dem Enkel zurzeit unzumutbar sei.

So sehr Gewaltbereiten lange Sperren und den Klubs hohe Geldstrafen gebühren – die Fußball-Richter entschieden richtig, als sie von einem Punkteabzug für Rapid absahen.

Der sportliche Meisterschaftsverlauf darf durch Hooligans nicht verfälscht werden. Abgesehen davon, dass die aus der Hietzinger Liga-Zentrale eine Baustell’ gemacht hätten, würden Rapid in der Endabrechnung just aberkannte Punkte zum ersten Meistertitel seit 16 Jahren fehlen.

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Source:: Kurier.at – Sport

      

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