Während J.D. Vance ein kontroverses Interview gab, sorgt auch Ex-Präsident Trump mit einer Milliardenklage gegen den US-Sender CBS News für Aufsehen.
Wenige Tage vor der US-Präsidentenwahl gehen Kamala Harris und Donald Trump auf Stimmenfang in den umkämpften Staaten Nevada und Arizona. Beide traten vor ihren jubelnden Anhängern auf. Die demokratische Vizepräsidentin und der Republikaner liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen – und Nevada und Arizona könnten die entscheidenden Stimmen von Wahlleuten liefern. Harris suchte einen klaren Kontrast zu Trump. Der Ex-Präsident wolle die Amerikaner spalten, sagte sie.
Sie aber setze auf Einheit, so Harris: „Wir haben so viel mehr gemeinsam.“ Für eine Attacke nutzte sie Trumps jüngste Äußerung, er werde Frauen beschützen, egal „ob es den Frauen gefällt oder nicht“. Trump sei jemand, der die Freiheit der Frauen einfach nicht respektiere, sagte Harris.
Robert F. Kennedy Jr. und die „Gesundheit der Frauen“
Trump seinerseits versprach, er werde „den amerikanischen Traum zurückbringen“, sprach abermals von einer „Invasion“ Amerikas durch Migranten und sagte, niemand sei im Vize-Amt so schlecht gewesen wie Harris. Zugleich kündigte er an, den Impfgegner Robert F. Kennedy Jr. auch mit der „Gesundheit der Frauen“ zu betrauen.
Für den Wahlsieg braucht man 270 Stimmen von Wahlleuten aus den einzelnen US-Staaten. Arizona bringt elf Wahlleute-Stimmen auf die Waage und Nevada sechs. Sie gehören zu den sieben „Swing States“, in denen beide Kandidaten eine Aussicht auf den Sieg haben und die das Rennen ums Weiße Haus entscheiden werden. Die Wahl ist am 5. November.
Auf der Zielgeraden im Rennen ums Weiße Haus stellten sich weitere Prominente hinter Harris. Am Donnerstag (Ortszeit) sprachen sich Basketball-Star LeBron James und mehrere „Avengers“-Darsteller für die heutige Vizepräsidentin aus. Wenn er an seine Kinder und seine Familie denke, sei die Wahl klar: „Stimmt für Kamala Harris!!!“, schrieb James von den „Los Angeles Lakers“ auf der Online-Plattform X.
Mehrere Schauspieler aus den „Avengers“-Comic-Verfilmungen versammelten sich in einer Videoschaltung. Darunter waren Robert Downey Jr. (Iron-Man), Mark Ruffalo (Hulk), Scarlett Johansson (Black Widow) und Chris Evans (Captain America). „Jede Stimme zählt“, betonte Ruffalo bei X und rief auf, für die Demokratin Harris und ihren Vize-Kandidaten Tim Walz zu stimmen.
Trump will zehn Milliarden Dollar
Trump forderte unterdessen in einer Klage zehn Milliarden Dollar (9,19 Mrd. Euro) Schadenersatz vom US-Sender CBS News. Er warf dem Medienunternehmen vor, ein Interview mit Harris zugunsten der Demokratin manipuliert zu haben. Hinter der Wahl eines Gerichtes in Texas könnte dabei das Kalkül stecken, dass der Fall einem konservativen Richter zugewiesen wird.
Der Streit hatte sich Anfang Oktober an einem Interview mit Harris in der Politik-Sendung „60 Minutes“ entzündet, in dem sie zum Thema Israel befragt worden war. CBS strahlte dabei zwei verschiedene Ausschnitte ihrer Antwort an zwei aufeinanderfolgenden Tagen aus. Diese Segmentierung führte bei Trumps Anhängern zu Vorwürfen, CBS habe Harris absichtlich in einem vorteilhafteren Licht dargestellt. Der Sender wies die Vorwürfe zurück.
Auf der Plattform X, die dem Trump-Unterstützer Elon Musk gehört, machte ein Video die Runde, in dem ein angeblicher Migrant aus Haiti behauptete, er habe mehrfach im US-Staat Georgia abgestimmt. Der für Wahlen in dem „Swing State“ zuständige Brad Raffensperger betonte, das stimme nicht, …read more
Source:: Kurier.at – Politik