Warum Offshore-Windparks Schwedens Sicherheit gefährden könnten

Wirtschaft

Studie der schwedischen Armee über eingeschränkte Verteidigungsfähigkeit sorgt für Diskussion

Eine Studie des schwedischen Verteidigungsministeriums sorgt für Aufsehen. Demnach könnten die entlang der Küste geplanten Offshore-Windkraftanlagen negative Auswirkungen auf die Verteidigungsfähigkeit des Landes haben und beispielsweise die Vorwarnzeit für einen Raketenangriff deutlich verkürzen. 

Laut der Studie, über die der Sender SVT berichtete, könnten die mehr als ein Dutzend in der Ostsee geplanten Offshore-Projekte von der Armee zur Luftraumüberwachung genutzte Sensoren stören.

U-Boote könnten unentdeckt bleiben

Die Masten und rotierenden Flügel senden demnach Radarechos und erzeugen weitere Störungen, auch unter Wasser, die etwa die Erkennung von U-Booten beeinträchtigen. Der schwedische Verteidigungsminister Pal Jonson erklärte auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP, dass ihm der Bericht bekannt sei. 

„Unter anderem könnte die Vorwarnzeit für einen Raketenangriff von zwei Minuten auf 60 Sekunden verkürzt werden, wenn Offshore-Windparks im Weg sind“, erklärte Jonson. Der Minister unterstrich die Bedeutung des Themas „angesichts der ernsten Sicherheitslage in Nordeuropa und der Ostsee“.

Die Spannungen in der Region haben sich seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine 2022 verschärft. Die NATO hat jüngst ein neues maritimes Hauptquartier in Rostock eingeweiht.

Bedarf an erneuerbarer Energie wächst

Gleichzeitig wächst auch der Bedarf an – vorwiegend erneuerbarer – Energie im Ostseeraum. Einem schwedischen Regierungspapier zufolge, das AFP einsehen konnte, könnte sich der Strombedarf in Schweden bis 2045 mehr als verdoppeln.

Jonson erklärte, es handle sich um einen „Konflikt zwischen zwei unserer wichtigsten Zukunftsanliegen – Schwedens Sicherheit und dem Energiebedarf“. Der Verteidigungsminister betonte, es müssten alle Aspekte berücksichtigt werden, bevor Genehmigungen für Windkraftanlagen erteilt würden. Ein Zeitplan für Entscheidungen diesbezüglich liege noch nicht vor.

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Source:: Kurier.at – Wirtschaft

      

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