Russland: 19 ukrainische Drohnen abgefangen. Selenskyj kritisiert Umgehung von Sanktionen.
In der ukrainischen Hauptstadt Kiew sind Anrainern zufolge am frühen Sonntagmorgen Explosionen zu hören gewesen. Aus Wohnhäusern sei Rauch aufgestiegen, berichteten Augenzeugen der Nachrichtenagentur Reuters. Für Kiew, seine Umgebung sowie den größten Teil der Ostukraine habe die meiste Zeit der Nacht eine Warnung vor Luftangriffen gegolten, erklärte das ukrainische Militär in den sozialen Medien.
Nach Angaben des ukrainischen Armeechefs Oleksandr Syrsky widersetzt sich die Ukraine derzeit einer der heftigsten russischen Angriffswellen seit 2022. „Die Streitkräfte der Ukraine halten eine der stärksten russischen Offensiven davon ab, eine großangelegte Invasion zu starten“, schrieb Syrsky auf Telegram.
Das russische Militär zerstörte nach Angaben aus Moskau in der Nacht 19 ukrainische Drohnen. 16 Drohnen seien über der südlichen Grenzregion Rostow abgeschossen worden, teilte das Verteidigungsministerium auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. Die übrigen Drohnen seien über den ebenfalls an die Ukraine grenzenden Regionen Belgorod und Brjansk abgefangen worden.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kritisierte einmal mehr die Umgehung der westlichen Sanktionen gegen Russland. Allein im Oktober habe Russland mehr als 2.000 Drohnen gegen die Ukraine eingesetzt, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Für eine solch hohe Zahl an Flugobjekten seien mehr als 170.000 einzelne Bauteile notwendig, die Russland nie hätten erreichen dürfen. „Sie kommen von Unternehmen in China, Europa und Amerika, lauter kleine, aber stete Beiträge zum russischen Terror“, sagte er.
„Diese fortlaufende Lieferkette unterstreicht einmal mehr die dringende Notwendigkeit, dass die Welt die Ausfuhrkontrollen für spezielle Komponenten und Ressourcen verschärft“, betonte Selenskyj. Die Sanktionen müssten verschärft und effektiver werden. Deren Umgehung sei ein Verbrechen gegen die Menschen und die Welt, weil es Russland auf diese Weise gelinge, auch die Regierungen im Iran und in Nordkorea zu stärken.
Source:: Kurier.at – Politik