Am Dienstag gastiert Serienmeister SKN St. Pölten in Barcelona. Österreichs ehemalige Stürmerstars Krankl und Polster erinnern sich.
Es wäre wohl legendär gewesen, wäre Hans Krankl kommende Woche gemeinsam mit den Frauen von spusu SKN St. Pölten zum Auswärtsspiel in der Champions League zum FC Barcelona geflogen. Doch wegen eines Konzertes musste der Werbeträger des SKN-Hauptsponsors die Reise an seine alte Wirkungsstätte absagen.
Österreichs Serienmeister absolviert am Dienstag beim Titelverteidiger und besten Frauenteam der Gegenwart das dritte Spiel in der Gruppenphase der Champions League. Hans Krankl und Ex-Spanien-Legionär Toni Polster gaben bei einem gemeinsamen Termin mit einigen Spielerinnen Tipps. Polster hat immerhin sechs Mal gegen die Katalanen getroffen. „Beim letzten Mal beim 3:3 mit Rayo Vallecano habe ich ihnen alle drei gemacht“, erinnert sich der 60-Jährige herzhaft lachend.
Warum denn Krankl nach nur zwei Saisonen von Barcelona weggegangen sei, wollte SKN-Verteidigerin Ella Touon wissen. „Der Trainer, der mich geholt hat, wurde nach nur zwei Niederlagen entlassen. Mit seinem Nachfolger ging es überhaupt nicht. Leider war ich damals ein sturer Hund und bin nicht zum AC Milan gewechselt, sondern zu Rapid zurück.“ Aber auch das habe etwas Gutes gehabt. „Wir sind zwei Mal Meister und Cupsieger geworden“, sagte Krankl über die frühen 1980er-Jahre.
Der „Hansi Krankl“
Dass manche seiner Tore im FC-Barcelona-Museum gezeigt werden, weiß Krankl. Auf der Straße werde er ab und zu erkannt. „Die Jungen kennen mich nicht mehr. Aber ein Taxifahrer, der mich vom Flughafen abgeholt hat, hat immer in den Rückspiegel geschaut und dann hat er gefragt, ob ich der Hansi Krankl bin. Als ich ’Si’ gesagt habe, hat er sich irrsinnig gefreut.“
Seine Liebe sei nie erloschen. Die Ergebnisse verfolge er. Und wenn sie so viel gewinnen wie derzeit, dann schaut er auch die Spiele an.
„Dem SK Rapid gehört mein Herz, aber Barcelona hat meine Seele“, sagt der Jahrhundertstürmer. Die SKN-Spielerinnen bestätigen dem ehemaligen Torschützenkönig der Katalanen, dass Barcelona auch bei den Frauen das Nonplusultra ist. In Krankls Worten: „Was für einen Schauspieler Hollywood ist, das ist der FC Barcelona für Fußballspieler.“
Wer die Barcelona-Frauen in Wien live sehen will, der sollte sich beeilen. Für das Heimspiel im Viola-Park am 21. November sind 5.000 Karten verkauft. Das Fassungsvermögen im Austria-Stadion beträgt 10.000. Und da fällt auch Toni Polster noch ein: „Wir haben mit der Austria in Barcelona 1:1 gespielt und zu Hause 0:0.“ 1983 setzte sich die Austria tatsächlich im Europacup der Cupsieger gegen Diego Maradona und dessen Kollegen durch.
Source:: Kurier.at – Sport