Jagd-Affäre: Diese Fragen muss Dornauer unbedingt aufklären

Politik

Ein Jagdfoto mit René Benko könnte die politische Karriere von Tirols SPÖ-Chef Georg Dornauer beenden. Das sind die wichtigsten Fragen zur Causa.

In den vergangenen drei Wochen sind zwei SPÖ-Landeschefs zurückgetreten: Zuerst der Salzburger David Egger-Kranzinger, dann der Oberösterreicher Michael Lindner. Allerdings jeweils aus persönlichen Gründen. Nun könnte ein dritter, in diesem Fall aber erzwungener, Rückzug eines Landesvorsitzenden und Vize-Landeshauptmanns folgen.

Ein von der Kronen Zeitung veröffentlichtes Foto bringt den Tiroler Georg Dornauer schwer unter Druck. Darauf posiert Dornauer mit dem insolventen Immobilien-Investor René Benko und zwei weiteren, anonymisierten Personen vor einem geschossenen Hirsch. Dornauer und Benko waren demnach kürzlich in der Steiermark auf Rotwildjagd.

Warum das problematisch ist und wie es sich auf Dornauers Karriere auswirken könnte: Die wichtigsten Fragen und Antworten.

Dornauer ist Jäger, wozu die Aufregung?

Gegen ihn besteht derzeit ein unbefristetes Waffenverbot. Hintergrund war eine grobe Fahrlässigkeit: Vor fünf Jahren besuchte er Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil. Sein Auto hatte Dornauer am Flughafen Innsbruck geparkt. Das Problem: Auf der Rückbank seines Porsches lag noch sein Jagdgewehr. Die Waffe war geladen, ein Fenster des Autos geöffnet. Securitys entdeckten die Waffe und stellten sie sicher. Dornauer musste auch seine Jagdkarte abgeben. Zuletzt wollt er einen Antrag auf Ende des Waffenverbots stellen. Das ist nach einer 5-Jahres-Frist möglich.

Hat Georg Dornauer den Hirsch geschossen?

Natürlich dürfte Dornauer Benko oder eine andere Person auf der Pirsch begleiten – solange er selbst unbewaffnet ist und nicht den Abzug drückt. Dornauer bestätigt, mit Benko auf der Jagd gewesen zu sein, geschossen habe er aber nicht. „Ich bin mir völlig bewusst, dass dieses Foto für eine fürchterliche Optik sorgt“, sagt er. Interessant ist, dass Dornauer auf seinem Hut einen sogenannten Beutebruch trägt, mit dem in Jägerkreisen der Schütze ausgewiesen wird. Dornauer behauptet, das sei nicht sein Hut, sondern der eines anderen.

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Könnten Dornauer abseits davon strafrechtliche Konsequenzen drohen?

FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker fragt via Aussendung, ob es sich um eine illegale Geschenkannahme handeln könnte. Laut KURIER-Informationen wird die Jagdtrophäe auf rund 1.000 Euro geschätzt. Wer geschossen hat, erhält im Normalfall das Geweih. Hier stellt sich wiederum die Frage, wer zur Pirsch eingeladen und den Abschuss bezahlt hat. Benko sitzt nach der Signa-Pleite jedenfalls auf einem Schuldenberg von rund 2,5 Milliarden Euro. Klar ist: Politische Amtsträge dürfen nur Zuwendungen bis 100 Euro straffrei annehmen. Dornauer betont, keine Gesetze verletzt zu haben.

APA/FLORIAN WIESERWer wäre für mögliche Ermittlungen zuständig?

Die Bezirkshauptmannschaft Innsbruck könnte eine etwaige gerichtliche Strafbarkeit nach dem Waffengesetz prüfen, heißt es seitens des Landes Tirol. Zuständig sei in diesem Fall jedoch die Staatsanwaltschaft Graz. Man habe aus Medienanfragen von der Causa erfahren, sagte deren Sprecher Christian Kroschl am Montag zur APA. Man prüfe nun auf Basis der medialen Berichterstattung, was weiter zu tun wäre.

Wird Dornauer zurücktreten?

Zuletzt wurde der Tiroler gar als neuer Verteidigungsminister in einer türkis-rot-pinken Koalition gehandelt. Dieser Zug ist abgefahren. Einen freiwilligen Rücktritt aufgrund des Fotos schließt Dornauer aus, in der roten Landespartei brodelt es aber gewaltig. „Für mich ist das Maß voll“, sagst Innsbrucks Vizebürgermeisterin Elisabeth Mayr (SPÖ). ÖVP-Landeshauptmann Anton Mattle will sich heute noch äußern, SPÖ-Chef Andreas Babler war bisher für …read more

Source:: Kurier.at – Politik

      

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