Bitcoin-Rekord: Wie es weitergehen könnte

Wirtschaft
Bitcoin ­ Entwicklung seit 2016

Der Wahlsieg von Donald Trump beflügelt Bitcoin & Co. Experten rechnen mit regulatorischen Erleichterungen in den USA, die den Kurs weiter treiben dürften

Mit über 84.000 US-Dollar (rund 78.900 Euro) erreichte der Bitcoin-Kurs am Montagnachmittag sein bisheriges Allzeithoch. Seit dem Jahrestief von 38.500 US-Dollar im Jänner hat er sich mehr als verdoppelt. 

Wo liegen die Gründe für den Kursanstieg? Wie könnte es weitergehen? Und wie werden Kryptoanlagen in Österreich besteuert? Der KURIER fasst die wichtigsten Fragen und Antworten zusammen.

APA / apa

Warum steigt der Bitcoin-Kurs derzeit so stark?
Der Hauptgrund ist sicherlich die Wahl  Donald Trumps zum nächsten US-Präsidenten. Trump habe einen klaren Sieg eingefahren, sagt der Kryptowährungsexperte Bernhard Wenger vom Kryptounternehmen 21shares: „Die Märkte haben Sicherheit lieber als Unsicherheit.“ Seit der US-Wahl ist der Bitcoin-Kurs um mehr als 20 Prozent gestiegen. Angewachsen sind auch die Mittelzuflüsse in Kryptowährungen von institutionellen Investoren. Allein am Tag nach der US-Wahl seien 1,5 Mrd. Dollar in Bitcoin-Fonds geflossen, sagt Wenger. Dazu komme ein freundliches Umfeld  durch die Zinssenkungen der Notenbanken, die spekulative Anlagen attraktiver machen.

Was erwartet sich die Kryptobranche von einem US-Präsidenten Trump?
Trump könnte ein „Gamechanger“ für das gesamte Krypto-Ökosystem werden, meint  Wenger. Bereits im Wahlkampf hatte er sich der Branche als „Pro-Bitcoin-Präsident“ empfohlen. Von ihm werde jetzt erwartet, dass das regulatorische Umfeld für Kryptowährungen freundlicher wird. So könnte etwa die Ausgabe von börsennotierten Fonds auch in anderen Kryptowährungen erleichtert werden. Thema sei auch die Schaffung einer strategischen Bitcoin-Reserve durch die US-Regierung sowie regulatorische Erleichterungen beim Mining von Kryptowährungen.

  Black Friday: Vorsicht vor gefälschten Waren und Fake-Shops

Wie geht es den anderen Kryptowährungen?
In der vergangenen Woche legten etwa auch die Kryptowährungen Ethereum oder Solana jeweils zweistellig zu. Von den Maßnahmen der künftigen US-Regierung würden auch andere Kryptowährungen überdurchschnittlich profitieren, meint  Wenger. Bitcoin sei ein Vorreiter und weniger volatil als andere digitale Assets.

Wie könnte es mit den Kursen von Kryptowährungen weitergehen?
Kryptowährungen werden volatil bleiben, meint Wenger. Kurzfristige Gewinnentnahmen seien nicht auszuschließen. Bei vorangegangenen US-Wahlen seien die Kurse  bis zur Inauguration des US-Präsidenten Anfang Jänner gestiegen. Der Kryptoexperte geht davon aus, dass der Höhenflug bis zu den Midterm-Elections im November 2026, bei dem Teile des Senats und das Repräsentantenhauses neu gewählt werden, anhält. Einen Bitcoin-Kurs von 100.000 Dollar, wie ihn einige Analysten bereits prognostiziert haben, hält Wenger eher für möglich als einen Absturz.

Wie viele Leute in Österreich investieren in Kryptowährungen?
Eine im Juni veröffentlichte Studie der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) geht von drei Prozent der Bevölkerung aus. In 90 Prozent der Fälle handelt  es sich laut der OeNB um Beträge von wenigen Tausend Euro. In einer Umfrage der Kryptohandelsfirma Bitpanda aus dem August ist hingegen davon die Rede, dass  18 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher in Kryptowährungen investieren.  Das sei „Wunschdenken“, kommentiert man aus der OeNB trocken.

Müssen Gewinne aus Kryptowährungen versteuert werden?
Die Gewinne aus Kryptowährungen müssen in Österreich seit dem  im März 2022 in Kraft getretenen ökosozialen Steuerreformgesetz genauso wie andere Kapitalerträge versteuert werden. Einkünfte aus der Überlassung und Veräußerung von Bitcoin & Co, die nach dem 28. Februar 2021 angeschafft wurden, unterliegen einer Kapitalertragsteuer von 27,5 Prozent. Seit 1. Jänner 2024 sind depotführende Stellen in Österreich, also beispielsweise …read more

Source:: Kurier.at – Wirtschaft

      

(Visited 2 times, 1 visits today)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.