Kommt es zum ÖFB-Boykott? Es rumort bei Spielern und Sponsoren

Sport

Die Teamspieler sollen sich aufs Kicken konzentrieren, war aus dem ÖFB-Präsidium zu hören. Wenn sie das tatsächlich machen und keine Sponsorentermine mehr wahrnehmen, dann haben alle eine Problem.

Am Montag trafen einander Österreichs Teamspieler in Wien zur Vorbereitung. Wie immer gab es dabei auch einen Marketingtermin. Rund zwei Stunden widmen die Spieler bei jeder Zusammenkunft den Sponsoren des ÖFB.

Das ist noch bis Jahresende so geregelt, könnte sich aber bald ändern und dem Fußball-Bund erhebliche Schmerzen bereiten. Warum? „Wir sind nicht alle deppert“, sagte Maximilian Wöber am Montag in eine ORF-Kamera. In der Tat besteht Österreichs Team durchaus aus cleveren jungen Männern. Nur als Beispiel: Christoph Baumgartner hat im Gymnasium sogar eine Klasse übersprungen.

Österreichs Teamspieler können ihre Rolle und ihren Einfluss auf den Sport im Allgemeinen einschätzen. Auch, wenn ihnen ein Funktionär in der ÖFB-Präsidiumssitzung am 18. Oktober ausgerichtet hat, sie mögen sich doch aufs Kicken konzentrieren – als Reaktion auf einen Brief, den die Spieler gemeinsam mit Teamchef Ralf Rangnick verfasst hatten. Dessen Inhalt: Die Bitte, sich nicht von Geschäftsführer Bernhard Neuhold zu trennen, weil man dessen Wirken als wichtigen Teil des gemeinsamen Erfolges betrachte. Doch der Manager, als CEO der ÖFB Wirtschaftsbetriebe GmbH für die Finanzen im Verband und das professionelle Umfeld des Teams verantwortlich, muss im Zuge eines Machtkampfs trotzdem gehen.

Das Aufeinandertreffen

Eine Entscheidung, die Österreichs Fußballer so offenbar nicht akzeptieren wollen. Das sie nicht ganz deppert sind, dürften sie der ÖFB-Spitze am Montagabend direkt mitgeteilt haben. Da traf sich der Mannschaftsrat um David Alaba, Marko Arnautovic, Konrad Laimer und Marcel Sabitzer in Wien mit Präsident Klaus Mitterdorfer und dessen vier Stellvertreter.

  Comeback mit 58: Was treibt Boxlegenden wie Mike Tyson in den Ring?

Was dabei herausgekommen ist, bleibt geheim. Der KURIER hat bei Präsident Mitterdorfer ebenso nachgefragt, wie bei den Vizepräsidenten Hans Gartner und Sepp Geisler. Die stets gleiche Antwort: „Es wurde Stillschweigen vereinbart.“

Recherchen der Salzburger Nachrichten haben ergeben, dass Alaba und Kollegen auch an einen Boykott eingangs erwähnter Sponsorentermine andenken, sollten sie nicht gehört werden.

Fakt ist, dass eine entsprechende Vereinbarung der Spieler mit dem ÖFB über Marketing-Auftritte wie jener am Montag mit Ende des Jahres ausläuft. Ausgehandelt wurde diese mit Bernhard Neuhold, der künftig nicht mehr da sein soll. Ein neues Agreement müsste demzufolge noch bis zum Start der WM-Qualifikation im März mit dem Nachfolger vereinbart werden.

Die Folgen wären weitreichend

Die Spieler jedenfalls haben dabei offenbar keine Eile. Sie könnten deutlich mehr verlangen oder sich künftig ganz „aufs Kicken konzentrieren“ und gemeinsam beschließen, keine Marketingtermine mehr zu absolvieren. Der Betrag, der ihnen dabei entgehen würde, dürfte vor allem für die Chefs im Team verschmerzbar. Alaba, Arnautovic und Co. verkaufen sich weit unter ihrem Wert – aus Solidarität mit dem ÖFB.

Doch die Spieler sind es, die auch am kommenden Sonntag bei wenigen Plusgraden – und das gegen Slowenien – mehr als 40.000 Fans ins Ernst-Happel-Stadion ziehen. Und sie sind es, die Sponsoren dazu bewegen, den ÖFB zu unterstützen. „Ihre populären Gesichter sind für die Aktivierung in der klassischen Werbung essenziell“, sagt ein Sponsorenvertreter, der anonym bleiben will, zum KURIER. 

Der Marketing-Experte vernimmt unter Sponsorenvertretern des ÖFB wachsenden Unmut, ob des Bildes, das der ÖFB …read more

Source:: Kurier.at – Sport

      

(Visited 2 times, 1 visits today)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.