Österreich möchte in Kasachstan die gewohnten Tugenden Leidenschaft und Intensität ausspielen, um die für den Gruppensieg in der Nations League notwendigen drei Punkte einzufahren
Der ÖFB macht Schlagzeilen. Seit Montag aus medialer Sicht auch über die Grenzen Österreichs hinaus durch eine Funktionärskrise und einen Machtkampf, in dem mittlerweile auch die sportlich Verantwortlichen mitmischen. Teamchef Ralf Rangnick und die Spieler des Nationalteams kämpfen um „ihren“ Manager, Geschäftsführer Bernhard Neuhold, der für die Finanzen im Fußball-Bund ebenso verantwortlich ist wie für professionelle Bedingungen rund um das Team (siehe Seite 14).
Am Donnerstag dürfen, nein müssen sich Österreichs beste Fußballer aber wieder ihrem Kernthema widmen. Sie wissen: Wenn sie auf dem Rasen ähnlich überzeugend performen wie zuletzt im Oktober, wird ihr Wort noch mehr Gewicht haben. Demzufolge ist klar: In Almaty darf am Donnerstag gegen Kasachstan (16 Uhr, live ORF 1) nichts anbrennen, um den angepeilten Gruppensieg in der Nations League dann am Sonntag in Wien gegen Slowenien endgültig einfahren zu können.
Was das ÖFB-Team 4.600 Kilometer Luftlinie von Wien entfernt erwartet, ist nicht ganz sicher. Fakt ist immerhin, dass auf Naturrasen gespielt wird. Bei den letzten Gastspielen in Kasachstan war in der Hauptstadt Astana jeweils Kunstrasen ein ungeliebter Untergrund.
Wie in Linz?
Offen bleibt die Frage, ob die Kasachen so auftreten wie zuletzt im Oktober in Linz, als sie gegen die Rangnick-Elf mit 0:4 unter die Räder kamen. Dabei enttarnten sich die Männer aus Zentralasien, die 2002 vom asiatischen Verband zur UEFA wechselten, als dankbarer Gegner. Bezeichnend dafür: ein Pass von Innenverteidiger Alip auf den zentralen defensiven Mittelfeldspieler Abiken, der bereits vor dem Zuspiel Nicolas Seiwald im Rücken hatte. Die Folge: Der Leipzig-Legionär tat, was er am besten kann, eroberte den Ball und spielte ihn sofort in die Tiefe auf Christoph Baumgartner, der nach nicht einmal zehn Minuten auf 1:0 stellte.
Werden die Kasachen wieder so agieren und die Österreicher mit leichtfertigen Pässen ins Zentrum zu deren Paradedisziplin, dem Pressing, einladen? Oder war die Partie in Linz ein Lehrspiel für die Elf von Trainer Stanislaw Tschertschessow? „Ich weiß nicht, ob sie anders spielen. Grundsätzlich ist ihr Ansatz, dass sie versuchen mitzuspielen. Dass sie auch immer wieder gerne eigenen Ballbesitz haben“, sagt Ralf Rangnick. Das würden sich die Österreicher sicher wünschen.
Schlager im Tor
Sollte es wider Erwarten ein anderes Spiel werden, wenn die Kasachen etwa plötzlich lange Bälle über die Österreicher spielen sollten, um dem Pressing zu entgehen, dann könnte es eine weniger schöne Partie mit vielen Luft- und Zweikämpfen werden. So oder so sagt Christoph Baumgartner: „Wir werden extrem scharf sein müssen.“
Wer in Kasachstan einlaufen wird und wer nicht, dazu gab der Teamchef am Mittwoch zumindest einige wenige Einblicke. Schlager wird im Tor stehen, Pentz dafür am Sonntag gegen Slowenien. Verteidiger Trauner blieb in Wien, ist für Sonntag aber ebenso eine Option wie der leicht erkrankte Grillitsch.
Im Vorfeld der Reise lauschten die Spieler einem Vortrag einer Schlafexpertin. Baumgartner: „Wir versuchen, so gut wie möglich auf die Situation vorbereitet zu sein.“ Dabei bleibt man im Tagesablauf in der Zeitzone Wien. „Um den Körper nicht aus der Kontrolle zu bringen.“ Die Kontrolle …read more
Source:: Kurier.at – Sport