Das Westlicht widmet der 2015 verstorbenen US-Fotografin Mary Ellen Mark eine umfassende Ausstellung. „The Lives of Women“ umfasst rund 100 Arbeiten aus fünf Jahrzehnten. Bis 16. Februar.
Es gibt Fotografinnen und Fotografen, die Models, Mode, Promis, Essen und Produkte für Werbezwecke fotografieren. Und es gibt welche, die Sozialkritik durch die Kamera üben. Einer der bekanntesten Fotografinnen in diesem Bereich war die 2015 verstorbene US-Amerikanerin Mary Ellen Mark (1940–2015). Mary Ellen MarkMary Ellen Mark. Ausstellung „Mary Ellen Mark. The Lives of Women“ im WestLicht, 22. November bis 16. Februar 2025. www.westlicht.at>Mary Ellen Mark Foundation Mary Ellen Mark in Central Park, New York, 1970. © Mary Ellen Mark Foundation © Mary EllenDer aus Pennsylvania stamenden Fotografin ist ab 22. November im Westlicht eine Ausstellung gewidmet. Betitelt wurde die Schau mit „The Lives of Women“, da sie in ihren Arbeiten meist marginalisierte Frauen und Mädchen in den Mittelpunkt rückte. Ausgehende von der in den 1960er-Jahren aufkommenden Frauenbewegung setzte sich Mary Ellen Mark in unprätentiös intimen Bildern immer wieder mit den Schicksalen von Frauen auseinander. „Dabei war sie mehr als eine reine Zeugin, sondern machte sich zur Anwältin ihrer Protagonistinnen“, wie es im Pressetext heißt. Mary Ellen MarkMary Ellen Mark. Ausstellung „Mary Ellen Mark. The Lives of Women“ im WestLicht, 22. November bis 16. Februar 2025. www.westlicht.atAmanda und ihre Cousine Amy, 1990Mary Ellen Mark Am Rande der GesellschaftDie Ausstellung mit rund einhundert Arbeiten entstand in Kooperation mit der in Madrid ansässigen diChroma photography, kuratiert von Anne Morin, und ist die bislang umfassendste Präsentation ihrer Arbeiten in Österreich. Damit wird einer der wichtigsten Bildjournalistinnen des 20. Jahrhunderts auch jene Aufmerksamkeit geschenkt, die sie verdient hat. Aber was genau zeichnete das Werk von Mary Ellen Mark aus? „Sie habe die Fähigkeit besessen, ins Innerste von Menschen zu blicken. Sie hatte Empathie für an die Ränder der Gesellschaft gedrängten Menschen. Diesen gab sie mit ihren Bildreportagen für Life, Rolling Stone, Vanity Fair, GEO oder Stern eine Stimme“, sagt Westlicht-Chefkurator Fabian Knierim im Gespräch mit dem KURIER.Ihr Hauptwerk habe sie Menschen gewidmet, die im Normalfall selten beachtet werden – und schon gar nicht mit einer Kamera. Mark selbst hat ihren speziellen und humanistischen Blick auf die Welt einmal so bechrieben: „Ich mag Porträts, die mir etwas über die abgelichtete Person erzählen und nicht darüber, wie toll der Fotograf ist.“ Mit diesem Statement grenzte sie sich auch deutlich von Kolleginnen und Kollegen ab und formulierte damit auch ihre Haltung, Ideologie, der sie bis zu ihrem Tod treu blieb.Bilderserien
Mary Ellen MarkMary Ellen Mark. Ausstellung „Mary Ellen Mark. The Lives of Women“ im WestLicht, 22. November bis 16. Februar 2025. www.westlicht.atelle>Tiny in ihrem Halloween-Kostüm, 1983Mary Ellen MarkIhre Präsentationsform war die Serie, so wie ihr Arbeitsmodus die Recherche auf Augenhöhe war, das rückhaltlose Eintauchen in den Alltag der Menschen, die sie fotografierte. Sie begleitete Menschen über Jahre mit der Kamera: Es war ihr wichtig, eine tiefe Verbindung zu den Menschen aufzubauen, die sie fotografierte. Eine davon war Erin Blackwell mit dem Spitznamen Tiny. Mary Ellen Mark lernte sie 1983 in …read more
Source:: Kurier.at – Kultur