Was macht eigentlich … eine Schauspieleragentin?

Kultur

Branchenkennerin und Agenturchefin Daniela Fruhmann gibt Einblick in ihre Arbeit, in der es darum geht, Schauspieler bestmöglich zu präsentieren und zu betreuen.

Was macht eigentlich eine Kuratorin? Was macht eine Dramaturgin? Das hat die KURIER-Kulturredaktion Vertreterinnen und Vertreter unterschiedlicher Kulturberufe gefragt – um einen Blick hinter die Kulissen zu werfen.

Auch eine Schauspielagentin haben wir getroffen. Daniela Fruhmann leitet seit 1998 die Wiener Agentur Daniela Stibitz Management, und hat Schauspielergrößen wie Hary Prinz, Karl Fischer, Johannes Krisch oder Susi Stach unter Vertrag.

Privat

Daniela Fruhmann sammelte 1986 Erfahrung beim „007“-Dreh in Wien

„Es kann immer etwas passieren“

Den Job definiert sie grundsätzlich so: „Man präsentiert Schauspieler, vernetzt sie mit den Casting Directors, in weiterer Folge mit Produzenten und Regisseuren. Eine Agentur ist also einerseits Infoplattform. Sie vermittelt, macht Castingorganisation und Vertragserstellung. Damit wäre der Agenturjob abgeschlossen.“

Eigentlich.

„Aber es kann immer etwas passieren“, sagt Fruhmann. Daher sei man zusätzlich auch ein Manager, der sich um alles Mögliche kümmert. Das beginnt beim richtigen Flieger, man bespricht die Reisen, die Hotelunterbringung. Natürlich kennt man auch die Details im Vertrag.“

Hoch logistischer Job

Weil immer wieder Drehpläne geändert werden, müssen auch mögliche Paralleltermine gecheckt werden, ob sie wirklich einzuhalten sind. Ein Beispiel: Ein Schauspieler will in Berlin ein Casting absolvieren, ist am nächsten Tag aber wieder in Wien gebucht. Geht sich das aus? „Es ist ein hoch logistischer Job“, sagt Fruhmann, „Kommunikation ist das Um und Auf. Es gilt, die Leute permanent auf dem Laufenden zu halten. Mir kommt zugute, dass ich immer gerne Coordinating Jobs gemacht habe. Ich liebe das Jonglieren mit Terminen.“

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Der Kontakt zum Film entstand eher durch Zufall. Fruhmann studierte anfangs Italienisch und Spanisch, arbeitete als Reiseleiterin. Über einen lieben Freund kam es zu einem Treffen mit dem Produktionsleiter des TV-Films „Der Mörder“ mit Dietrich Siegl, den Anton Reitzenstein 1984 unter anderem auch in Italien drehte. Fruhmann stieg prompt ein und übersetzte die Anweisungen des Regisseurs für die italienischen Schauspieler. 15 Jahre war sie dann im Film unterwegs, zunächst bei Satel Film, dann vorwiegend im internationalen Bereich, war beim Bond-Dreh „The living Daylights“ in Wien dabei, bei Schlöndorffs „Homo Faber“.

Privat

Am Set des Films „Der Mörder“ (1984): Daniela Fruhmann (2.v.li.) mit Dietrich Siegl (Mitte) und anderen Kollegen

Auch vom Dreh für „Die drei Musketiere“ 1993 in Wien erzählt sie. Damals hätten gewisse goldene Zeiten geendet, bis dahin habe sich Helmut Zilk für die Unterstützung ausländischer Produktionen in Wien stark gemacht.

Es galt, wieder umzusatteln, wie Fruhmann erzählt. Casting für Serien wie „Kommissar Rex“, „Frau mit Kaliber“ oder „Stockinger“. Sie könne sich noch genau am Beginn an die drei, vier Ordner mit Schauspielerfotos erinnern. Als sie nach nach fünf Jahren und über 7000 Schauspielerdateien zur Auffassung kam, „Zuviel Arbeit, zu wenig Freizeit, zu viel Im System“, habe sie Ende der Neunziger beschlossen, ihre eigene Agentur aufzumachen.

„Ich bin aus der Produktion gekommen, kannte das Gefüge am Set, hatte Schauspielerkontakte. Daher habe ich das peu à peu aufgebaut. Martin Brambach sei von Anfang an dabei gewesen, auch Harald Windisch und Johannes Krisch. In ihrem Portfolio sind, was auch bei anderen Agenturen zu beobachten ist, weit mehr …read more

Source:: Kurier.at – Kultur

      

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