Bauten, Möbel, Projekte: Architekt Krischanitz verteilt seinen Vorlass

Kultur

AZW, MAK, Archiv der Zeitgenossen Krems und ETH Zürich werden das facettenreiche Werk des Wieners in Zukunft bearbeiten

Kulturbauten wie das Belvedere 21 und die Kunsthalle Krems, Wohnbauten von Hadersdorf bis Pötzleinsdorf, Geschäftseinrichtungen und Hotels wie das „Altstadt Vienna“: Wer mit offenen Augen für Architektur und Design durch Österreich geht, kommt um Adolf Krischanitz nicht vorbei. Dabei ist die Publikations- und Lehrtätigkeit, mit der sich der 1946 im Pongau geborene Architekt ebenso in die heimische Gestaltungsgeschichte eingeschrieben hat, noch gar nicht erwähnt.

Erstmals in Österreich teilen sich nun vier Institutionen die Aufgabe der Sicherung und Bearbeitung eines bedeutenden und vielfältigen architektonischen Vorlasses. Entlang seines Wirkens und Schaffens übergibt der Architekt Adolf Krischanitz sein umfangreiches Archiv 2024 an das Architekturzentrum Wien (Az W), das Österreichische Museum für angewandte Kunst (MAK), das Archiv der Zeitgenossen in Krems und das gta-Archiv an der ETH Zürich. Das wurde am Montag in einer Aussendung bekannt gegeben.

Aufteilung

Das Az W als österreichisches Architekturmuseum übernimmt demnach den größten Bestand des Vorlasses. Die Möbel finden in der Sammlung des MAK ihre neue Heimat, und in dem von Krischanitz selbst entworfenen Archiv für Zeitgenossen in Krems können seine Bauten für Niederösterreich beforscht werden. Materialien zu seinen realisierten Werken in der Schweiz finden im gta-Archiv in Zürich ihren Platz.

 In der Zusammenschau des Vorlasses repräsentiere sich Krischanitz‘ lebenslanges Interesse an Städtebau, an Räumen für Kunst, Bildung und Arbeit sowie seine Leidenschaft für Interieurs.

Gesamtklang

„Meine Vision vom architektonischen Raum zielt auf die eines Gesamtklangs, kein Element soll wichtiger sein als das andere, keine forcierte Konstruktion, keine polierten technischen Installationen, kein Materialfetischismus. Es geht also um die Gleichwertigkeit verschiedener Elemente, die als größere immaterielle, aber durchaus resistente Wirkung im architektonischen Raum als Kontinuum aufgeht, als ein gleichsam alle Sinne erfassendes Strömen“, sagt Krischanitz über seine Arbeit.

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Kurier/Jeff MangioneNeue Wege der Bewahrung

Laut der nun von Krischanitz betrauten Institutionen überschreite die überregionale Vorlass-Kooperation neue Wege in der Bewahrung des kulturellen Erbes.

Im Rahmen eines Kooperationsprojektes mit dem MAK und dem Az W in Wien werde das gta Archiv seinen Teil des Adolf Krischanitz-Archivs für die Forschung sowie für Ausstellungen und Publikationen öffnen. Gemeinsames Ziel sei es, die Sichtbarkeit des architektonischen Oeuvres zu erhöhen und den Diskurs über die gesellschaftliche Wirkung von Architektur auf nationaler und internationaler Ebene zu fördern. Forschungen zum Werk von Adolf Krischanitz sollen so in einem fachübergreifenden Kontext vertieft werden.

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Source:: Kurier.at – Kultur

      

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