Weltmeisterin nach Naders Tod: „Ich wollte zuerst gar nicht in den Ring“

Sport

Michaela Kotaskova verteidigt aber nun doch am Samstag in Wien den WM-Gürtel. Im Sport Talk auf kurierTV plaudert sie auch über die Umstände vor dem Kampf.

„Für Daniel werde ich alles geben“, sagt Weltmeisterin Michaela Kotaskova. Freilich ein Antrieb, auf den auch sie gerne verzichtet hätte. „Als ich von seinem Ableben erfuhr, wollte ich zuerst gar nicht in den Ring.“

Sie tut es dennoch. Gerade deswegen. Weil es ihr Coach und Bundestrainer Daniel Nader, der am 6. November im Alter von erst 42 Jahren seinen schwersten Kampf gegen eine heimtückische Nervenkrankheit verloren hatte, gar nicht anders gewollt hätte.

Kotaskova, die in ihren zehn Profikämpfen erst zwei Unentschieden zu verzeichnen hat, verteidigt deshalb am Samstagabend bei der Bounce Fight Night im Wiener Hotel Intercontinental gegen die starke Schwedin Mikaela Lauren ihren Weltergewicht-Titel der WBF.

Groß wird die Kasse auch dieses Mal nicht sein. Dass Frauen vor allem im Boxsport noch immer weit schlechter entlohnt werden als Männer, stört freilich auch sie, aber sie weiß: „Es ist eben Angebot und Nachfrage. Aber es geht auch bei uns aufwärts. Ich boxe nicht aus finanziellen Gründen, sondern des Sportes wegen.“ Dass Mike Tyson für seine Niederlage gegen Influencer Jake Paul rund 50 Millionen Dollar verdiente, störe sie weniger. „Es ist mir egal, weil das Ganze sportlich wertlos ist. Es ist Show. Und das ist nicht meine Schiene, die ich fahre.“ Deshalb verdient sie sich ihr Geld auf eher „herkömmliche“ Weise, sie ist Box-, aber auch Fitnesstrainerin. Fernsehstar Silvia Schneider lernte bei ihr, wie man feine Schläge anbringt und vor allem den Körper Schlag auf Schlag nach vorne bringt.

  Nach dem ÖFB-Aus in der EM-Quali: "Haben es uns nicht verdient"

Dabei ist der Boxsport vor allem eine Kopfsache. Während Kicker oder Tennis-Asse ständig gefordert sind, muss sie in ihrem Metier punktgenau da sein. „Du kannst eigentlich gar nicht in diesen Wettkampf-Modus öfter als drei, viermal im Jahr sein, sonst saugt dich das richtig aus“, sagt die 33-Jährige. „Man muss beim Höhepunkt voll da sein, dazwischen alles sortieren und Energie tanken. Weil der Kampf an sich nicht nur eine extrem sportliche Belastung ist, sondern mental ist das heftig.“ 

Dabei hatte die gebürtige Tschechin erst von kurzem in offizieller Mission in Deutschland einen Ring betreten, „aber das war ein reiner Aufbaukampf über acht Runden und meine Gegnerin gab nach drei Runden auf.“

…read more

Source:: Kurier.at – Sport

      

(Visited 2 times, 1 visits today)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.