Möbelhandel fordert rasche Maßnahmen gegen drohende Pleitewelle

Wirtschaft

Zu diesen geforderten Maßnahmen gehören die Abschaffung der KIM-Verordnung und der EU-Entwaldungsverordnung.

Die Pleite der Möbelkette Kika/Leiner dürfte nur der Anfang gewesen sein. „Die Situation des Einrichtungsfachhandels ist besorgniserregend und spitzt sich Woche für Woche zu“, sagt Hubert Kastinger, Obmann des Einrichtungshandels in der WKO. „Werden von der Politik keine raschen Gegenmaßnahmen eingeleitet, dann befürchten wir eine Insolvenzwelle.“

Die 5.000 Einrichtungsfachhändler erwirtschafteten 2023 mit 43.000 Mitarbeitern rund 6,3 Milliarden Euro Umsatz. Doch der Umsatz ist zuletzt um 11,6 Prozent gesunken, der Absatz sogar um 12,7 Prozent. Und die Zahl der Beschäftigten verringerte sich um gut zehn Prozent.

Massive Bauflaute

„Neben der allgemeinen Teuerung und den hohen Energie- und Personalkosten kommen nun erschwerende Faktoren dazu“, sagt Kastinger. „Kann wegen bestimmter Vorgaben oder Richtlinien weniger gebaut werden, wird auch weniger eingerichtet.“

Nicht nur der Rückgang im Wohnungsbau schlägt auf die Einrichtungshäuser durch, sondern auch die regulatorischen Vorgaben wie die KIM-Verordnung (Kreditvergaben) und die künftige Entwaldungsverordnung der EU. Die Branchenvertretung hat am Montag einen offenen Brief an heimische Politik versandt, um auf die schwierige Situation aufmerksam zu machen. „Wir fordern konkrete Maßnahmen, um eine Wende einzuleiten. Die beiden Verordnungen bedrohen den Einrichtungsfachhandel und das Baunebengewerbe“, sagt Kastinger. Das Wirtschaften werde aufgrund einer überbordenden Bürokratie immer schwieriger und komplexer.

Eingeschränkte Kreditvergabe

„Um den Verlust an Arbeitsplätzen zu verhindern, müssen drei Bestimmungen geändert werden“, sagt der WKÖ-Funktionär. „Abschaffung der KIM-Verordnung, um den Wohnbau wieder zu reaktivieren, und Abschaffung der EU-Entwaldungsverordnung, die nur von wenigen Großbetrieben erfüllbar ist. Außerdem sollte die Wohnbauförderung wieder dem Zweck zugeführt werden, für den sie geschaffen wurde.“

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Die eingeschränkte Kreditvergabe durch die KIM-Verordnung würde viele Betriebe an den Rand des Ruins treiben. „Aufgrund der drastischen Einbrüche auf dem Neubausektor sehen sich viele Unternehmen mit massiven Umsatzrückgängen konfrontiert“, sagt Kastinger. „Ein großer volkswirtschaftlicher Schaden ist durch die KIM-Verordnung bereits entstanden.“

Bürokratie-Monster

So soll die Fertigstellung von frei finanzierten Wohnungen bis 2026 um 90 Prozent sinken. Von der von der Regierung angekündigten Baubauoffensive (2 Milliarden Euro) sei bei den Bauträgern noch nichts zu bemerken. „Und die Entwaldungsverordnung der EU ist ein Bürokratiemonster der Sonderklasse“, sagt Kastinger. Diese sieht ab 2025 vor, dass der Ursprung jener Bäume, die zum Beispiel zu einer Spanplatte verarbeitet wurden, rückverfolgbar sein muss. 

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Source:: Kurier.at – Wirtschaft

      

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