Rekord bei Unternehmensinsolvenzen: Passiva klettern auf 18,3 Milliarden Euro

Wirtschaft

Das Trachtenunternehmen Gössl schlittert mit 127 Mitarbeiter in die Pleite und hat 13,6 Millionen Euro Schulden.

Das Trachtenunternehmen Gössl GmbH und die Gössl Gewand GmbH haben laut KSV1870 heute, Mittwoch, Insolvenz angemeldet. 127 Mitarbeiter sind von der Pleite betroffen, die Schulden werden ingesamt mit 13,6 Millionen Euro beziffert. Das Salzburger Traditionsunternehmen wurde 1947 gegründet und ist neben anderen Traditionshäusern führend im Bereich Trachtenbekleidung. Als Insolvenzursachen wurden der Fälligstellung von Krediten sowie zu geringe Umsätze angeführt. „Das Kaufverhalten der Kunden habe sich geändert. Die Energiekrise und die Personalsituation im Unternehmen waren mitursächlich für die eingetretene Insolvenz“, so der KSV1870.  „Die Schuldnerin musste ihre Zahlungsunfähigkeit letztlich eingestehen.“

„Wir hoffen auf eine positive Fortführung des Traditionsunternehmens sowie in Folge auf eine namhafte Quote primär für die betroffene Gläubigerschaft, sowie den Erhalt der Standorte und der Arbeitsplätze“, sagt Aliki Bellou, Landesleiterin des KSV 1870 in Salzburg. 

6550 Unternehmen sind insolvent

Indes sind die Unternehmensinsolvenzen heuer um 22 Prozent auf 6.550 Fälle gestiegen. Das sind im Schnitt 18 Firmenpleiten pro Tag. Laut Karl-Heinz Götze vom KSV1870 sind die Firmenpleiten im Vergleich zu 2019 sogar um 30,5 Prozent gestiegen. Insolvenztreiber seien der Handel, die Bauwirtschaft und die Sparte Beherbergung/Gastronomie. 

30.200 Arbeitnehmer betroffen

Besorgniserregend ist die Zahl der Großinsolvenzen und die Höhe der Passiva. Es gibt bereits jetzt 79 Großinsolvenzen mit jeweils mehr als zehn Millionen Euro Passiva. So sind die Passiva gegenüber dem Vorjahr um 31 Prozent auf insgesamt 18,3 Milliarden Euro gestiegen. „Darüber hinaus sind 51.000 Gläubiger (+ 11,6 Prozent) und 30.200 Arbeitnehmer (+ 27,4 Prozent) betroffen. Für das nächste Jahr rechnet der KSV1870 mit 6.500 bis  7.000 Unternehmensinsolvenzen“, heißt es weiters.

  Design soll für alle leistbar sein: Kamingespräch mit Lilli Hollein und Louvre-Chef

Das Ranking der größten Firmenpleiten

„Die größte Pleite des Jahres verzeichnet die Fisker GmbH mit 3,79 Mrd. Euro an Passiva. Es folgt René Benko als Unternehmer (2,43 Mrd. Euro) und die Familie Benko Privatstiftung mit 2,28 Mrd. Euro. Die erst kürzlich in die Insolvenz geschlitterte KTM AG belegt mit Passiva in der Höhe von 1,82 Mrd. Euro Platz vier. Die zum zweiten Mal innerhalb von zwei Jahren in die Insolvenz gerutschte Leiner & kika Möbelhandels GmbH liegt mit 139 Mio. Euro außerhalb der zehn größten Insolvenzen des heurigen Jahres“, heißt es weiters.

…read more

Source:: Kurier.at – Wirtschaft

      

(Visited 2 times, 1 visits today)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.