„Wicked“ im Kino: Der Zauber von Nostalgie und Marketing

Kultur

Das Filmmusical „Wicked“ mit Ariana Grande und Cynthia Erivo feiert Kassenerfolge und sorgt für Debatten

„Wicked“ ist eine Sensation, nicht nur an den Kinokassen. Man könnte fast so weit gehen zu behaupten: „Wicked“ ist ein kulturelles Phänomen, nicht nur in den USA.

„Wicked“, die Filmadaption des gleichnamigen Broadway-Musicals, erzählt thematisch die Vorgeschichte zum legendären Musikfilm „Der Zauberer von Oz“ von 1939. Während im „Zauberer von Oz“ die gute, blonde Hexe Glinda und die böse, grüngesichtige Hexe Elphaba Todfeindinnen sind, lernen sie in „Wicked“ einander als junge Frauen auf der Zauberschule kennen. Popstar Ariana Grande verkörpert die rosige Glinda, die britische Schauspielerin und Sängerin Cynthia Erivo spielt die grüne Außenseiterin Elphaba. Zwar sind sich die beiden anfänglich ebenfalls spinnefeind, doch keimt langsam so etwas wie Freundschaft auf. In dem berühmten Song „Popular“ macht Glinda eine Liste von all jenen Dingen, die Elphaba von ihr lernen muss, um beliebt zu werden – vom Tragen der richtigen Schuhe bis hin zur gelungenen Frisur.

„Wicked“, das Broadway-Musical, debütierte 2003 und spülte 3,5 Milliarden Dollar in die Theaterkassen. „Wicked“, die Filmadaption, hält derzeit bei weltweit 469 Millionen Dollar. Regisseur Jon M. Chus erster Teil von „Wicked“ – Teil 2 wird 2025 erwartet – wurde nicht nur seinem Hype gerecht, sondern übertraf sogar die ohnehin schon hohen Erwartungen: Exzellente Kritiken, begeistertes Publikum, und mit Ariana Grande und Cynthia Erivo zwei Stars, die schon die Oscarglocken läuten hören.

Was macht „Wicked“ so erfolgreich?

Zum einen handelt es sich um einen höchst kompetent inszeniertes, teuer ausgestattetes und stimmenstark besetztes Fantasy-Abenteuer. Ariana Grande und Cynthia Erivo sangen am Set live, was die Spontaneität des Spiels befeuerte und der Geschichte über Frauenfreundschaft, Diskriminierung und Selbstermächtigung große Emotionalität verlieh.

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Auf dem Weg nach Oz: Ariana Grande (re.) und Cynthia Erivo 

Sing-Along und Porno

An die 400 Produktmarken kooperieren mit dem Merchandising von „Wicked“; die Bandbreite reicht vom Schuhhersteller Crocs bis hin zu Polster und Häferl. Eher peinlich gestaltete sich die Bewerbung von „Wicked“-Barbies, deren Verpackung versehentlich einen Link aufgedruckt hatten, der zu einer Pornowebseite führte. Nicht ganz ideal für Kinderspielzeug.

Marketingspezialisten sind sich einig, dass eine Art von „Wicked“-Community geschaffen werden soll. Taylor Swift und ihr Film „The Eras Tour“ dienen als Vorbild: Für „Wicked“ werden „Sing-Along“-Vorführungen geplant, bei denen das Publikum bei seinen Lieblingssongs mitträllern darf.

Zum anderen ist allein die Strahlkraft vom Filmklassiker „Der Zauberer von Oz“, der Mythos von Hauptdarstellerin Judy Garland und ihre kanonische Interpretation von „Somewhere Over the Rainbow“ – vor allem in den USA – mächtig. Hinzu kommt, dass rund 65 Millionen Menschen das Broadway-Musical gesehen haben. Zählt man die älteren „Oz“-Fans zu jenen des Musicals dazu, ist allein der Nostalgiefaktor enorm. Gemeinsam mit den jungen Grande-Bewunderern bringt man insgesamt drei Generationen von Fans in die Kinos.

Auch Hauptdarstellerinnen Ariana Grande und Cynthia Erivo trugen viel dazu bei, bereits vor dem Kinostart „Wicked“ in aller Munde zu halten. Besorgte Fans verglichen Fotos von Erivo und Grande und mussten feststellen, dass beide Stars nach dem Dreh erheblich dünner aussahen als vorher. Zudem kam Grande während der Dreharbeiten mit Filmpartner Ethan Slater zusammen, der sich von Frau und …read more

Source:: Kurier.at – Kultur

      

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