5,18 Milliarden Euro haben Länder und Gemeinden im Vorjahr für Betreuungs- und Pflegekosten ausgegeben. Gestiegen ist nach der Corona-Phase der Bedarf an mobilen Diensten.
Die Statistik Austria veröffentlichte am Montag ihre Daten zu den Betreuungs- und Pflegediensten in Österreich – und diese zeigen erneut einen deutlichen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr.
2023 haben 155.338 Personen eine mobile Pflege in Anspruch genommen, das sind um rund 3 Prozent mehr als 2022. Die Zahl der Wohn- und Pflegeplätze ist hingegen gleich geblieben.
Die Kosten für Langzeitpflege (24-Stunden-Betreuung ist nicht inkludiert) betrugen im Vorjahr 5,18 Milliarden Euro, das ist um 11,4 Prozent mehr als 2022.
2018 lagen die Kosten noch bei rund 3,9 Milliarden Euro – in den vergangenen fünf Jahren sind diese also um satte 32 Prozent gestiegen.
Mehr Bedarf an mobilen Diensten
Die Zahl an Menschen, die in ihren eigenen vier Wänden betreut werden, ist in den Corona-Jahren etwas gesunken, vom niedrigsten Stand 2022 mit rund 151.000 Beziehern ist die Zahl im Vorjahr dann aber auf rund 155.400 angestiegen. Vor Corona waren es 153.000.
Was die fixen Wohn- und Betreuungsplätze betrifft, so ist die Zahl seit 2021 relativ gleichbleibend und lag 2023 bei rund 85.500.
Spannendes Detail: In der Steiermark gibt es mehr Plätze als in Wien, wobei in der Bundeshauptstadt deutlich mehr Menschen leben (1,26 Mio. bzw. 2 Mio.). 18.600 Plätze sind es in der Steiermark, rund 18.300 in Wien.
Und wer versorgt diese Menschen? In Vollzeitäquivalenten gerechnet gibt es in Österreich 52.537,4 Beschäftigte in den Bereichen Betreuung und Pflege, die meisten davon in Wien (12.769,3)
Vorarlberg bei „alternativen Wohnformen“ stark
Nun zu den Kosten: Insgesamt haben Länder und Gemeinden, wie erwähnt, im Vorjahr rund 5,18 Milliarden Euro für Betreuung und Pflege aufgewendet. Den Großteil davon machen freilich die stationären Dienste mit 4,26 Mrd. Euro aus.
Die mobilen Dienste liegen bei rund 819 Mio. Euro. Rund 271 Mio. machen die mobilen Dienste allein in Wien aus.
Bei den „alternativen Wohnformen“ (betreubares Wohnen etc.) sind die Steiermark und das kleine Bundesland Vorarlberg extrem stark vertreten: 5,7 Mio. Euro macht der Bereich im Ländle aus, 6,1 Mio. Euro in der deutlich größeren Steiermark. In Wien sind es nur 227.000 Euro.
Source:: Kurier.at – Politik