Polternder ultrarechter Ex-Fußballer: Das ist Georgiens neuer Präsident

Politik

Micheil Kawelaschwili hat 46-mal für das georgische Nationalteam gespielt. Jetzt soll er den Staat lenken. Er gilt als Russlandfreund.

Der ultrarechte Ex-Fußballer Micheil Kawelaschwili wird neuer Präsident Georgiens. Die nationale Wahlversammlung, die von der Opppsition boykottiert wird, hat den Kandidaten der Regierungspartei Georgischer Traum zum neuen Staatsoberhaupt gewählt. 

Wer ist der 53-Jährige, der heute vor allem durch schroffe und vulgäre Sprache auffällt und seinen Wahlsieg wohl vor allem seinem in Georgien bekannten Namen zu verdanken hat?

Der frühere Fußballer startete seine Karriere beim georgischen Traditionsverein Dinamo Tiflis, von wo aus er nach England zu Manchester City wechselte. Als Mittelstürmer spielte er lange Zeit auch in der Schweiz, etwa beim FC Zürich und beim FC Basel. Für das georgische Nationalteam schoss er in 46 Spielen neun Tore.

Prorussischer Politiker

Seit 2016 sitzt er für die Regierungspartei Georgischer Traum im Parlament. Er gilt als EU- und USA-kritisch und ultrarechts. Er wettert gegen „ausländische Agenten“ und hat wiederholt Verschwörungstheorien verbreitet, wie jene, dass westliche Geheimdienste versuchten, Georgien in einen Krieg mit Russland zu treiben. 

APA/AFP/SCANPIX/TOR RICHARDSEN

Kawelaschwili (l.) im Georgien-Dress im Qualifikationsspiel für die EM 2000 gegen Norwegen

Warum Kawelaschwili es bis an die Spitze des Staates gebracht hat? In einer Zeit der Politikverdrossenheit gewinne man in der Politik besonders mit bekannten Namen Wahlen, erklärt der georgische Fußballjournalist Luka Lagwilawa im schweizer Fernsehen. Die Regierung stelle gerne Sportler als Kandidaten auf, um an Politik nicht interessierte Menschen für sich zu gewinnen: „Die sagen sich: ‚Oh, der war ein guter Fußballer, und ich mag ihn, also wähle ich ihn.‘ So funktioniert das schon seit Jahren“, sagt Lagwilawa. 

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Nicht nur das Land ist gespalten. Auch der georgische Fußball. Nicht alle finden die Wahl des Ex-Nationalteamspielers gut. Auch aus dem aktuellen A-Team, das bei der EM im Sommer für Furore gesorgt hatte, bekennen sich viele Spieler in socialen Medien zum europäischen Weg. 

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Source:: Kurier.at – Politik

      

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