Laut Sanierungsplan sollen bei KTM 750 Mitarbeiter gekündigt werden. Doch es dürften weit mehr Menschen ihren Job beim Motorradbauer verlieren.
Gestern, Mittwoch, fand eine Art Krisentreffen der Arbeitnehmerstellvertreter in Sachen KTM-Pleite statt. Die Betriebsräte von KTM, die Gewerkschaften PRO-GE und GPA sowie die Arbeiterkammer (AK) traten zusammen, um zu besprechen, wie mit den Kündigungen umgegangen werden soll, über flankierende Maßnahmen für die Beschäftigten, die Insolvenzstiftung und weitere arbeitsmarktpolitische Instrumente.
„Der angekündigte Stellenabbau ist die größte Belastung für die Beschäftigten und ihre Vertretungen“, hieß es am Nachmittag in einem Pressestatement. 250 Mitarbeiter wurden bereits gekündigt. Laut Sanierungsplan folgen weitere 500.
50 weitere Kündigungen
Doch wie aus dem Krisentreffen durchsickerte, dürften noch weit mehr Kündigungen anstehen, berichtet ORF OÖ. 50 zusätzliche Mitarbeiter dürften ihren Job verlieren, also 800 anstatt der im Sanierungsplan gelisteten 750. Vonseiten des AMS wollte man mit Verweis auf Datenschutz keine Zahlen kommentieren.
„Wir werden unter dem Motto ‚retten, was zu retten ist‘ um jeden einzelnen Arbeitsplatz kämpfen“, so der oberösterreichische AK-Präsident Andreas Stangl. Ankündigungen seitens des Unternehmens werde man nicht mehr trauen, so AK, Gewerkschaften und Betriebsrat unisono. Man werde nur mehr auf Basis von Tatsachen agieren.
Dass nun zusätzlicher Jobabbau geplant ist, ortet Stangl als weiteren Vertrauensverlust. Schon das Versprechen, dass Mitarbeiter um den 18. und 19. Dezember ihre Dezember-Gehälter hätten bekommen sollen, stellte sich vor wenigen Tagen als ein leeres heraus. „Es gibt einfach keine Handschlagqualität mehr“, kommentierte Stangl damals.
Aktuell warten Arbeitnehmervertreter auf die Mitarbeiterlisten, wer konkret seinen Job verlieren wird. Dann laufen auch bei AK und beim AMS Maßnahmen an.
Weiter auf Investorensuche
DIe KTM-Mutter Pierer Mobility AG ist weiter auf der Suche nach Investoren. Wie viel Geld das Unternehmen nötigt, wurde in der Pflichtmitteilung nicht bekanntgemacht. Mitte November, noch bevor KTM Insolvenz anmeldete, war von einem Finanzbedarf in dreistelliger Millionenhöhe die Rede. Die Barmittel sollen den Angaben zufolge zur Stärkung der Pierer Mobility Gruppe, insbesondere der KTM AG, verwendet werden.
Die US-Investmentbank Citigroup sei mit der Neuordnung der Eigentümerstruktur beauftragt.
Source:: Kurier.at – Wirtschaft