Christian Sagartz: „Die Umfrage wird sich als falsch erweisen“

Politik
Christian Sagartz ÖVP Landesobmann  - Bei Gebhart

Der burgenländische Spitzenkandidat der ÖVP über die Ausgangslage für die Landtagswahl, den Wirtschaftskurs von Doskozil und die Koalitionsverhandlungen in Wien

Christian Sagartz geht am 19. Jänner als Spitzenkandidat der ÖVP in die burgenländische Landtagswahl. Oberstes Ziel ist es, die absolute Mehrheit von Landeshauptmann Hans Peter Doskozil und dessen SPÖ zu brechen.

KURIER: Herr Sagartz, am 19. Jänner wird im Burgenland gewählt. Ist die Vorweihnachtszeit für Sie jetzt auch schon Wahlkampfzeit?

Christian Sagartz: Selbstverständlich, das gehört dazu.

Zuletzt ist eine Umfrage erschienen, die der ÖVP voraussagt, dass sie den zweiten Platz hinter der SPÖ an die FPÖ abgeben muss. Wie gehen Sie damit um?

Wenn ich mir die Umfragen der vergangenen Landtagswahlen anschaue , dann hat man etwa in Kärnten der ÖVP einen Totalabsturz prognostiziert. Am Wahltag gab es dann ein Plus. In Vorarlberg wurde zuletzt von einem Kopf-an-Kopf-Rennen mit der FPÖ gesprochen. Dann hat die ÖVP ganz klar den ersten Platz errungen. Genauso wird es im Burgenland sein, diese Umfrage wird sich als falsch erweisen. Abgerechnet wird dann am Wahltag.

Hauptziel der ÖVP ist es, die absolute Mehrheit von SPÖ-Landeshauptmann Hans Peter Doskozil zu brechen. Wie zuversichtlich sind Sie, dass das gelingt?

Absolut zuversichtlich. Es ist auch klar, dass es das Ziel von allen anderen Parteien sein muss, diese Alleinherrschaft zu beenden. Das ist das Wichtigste. Wir wollen alle gemeinsam diese Zeit des Drüberfahrens, der Geldverschwendung, der Rekordverschuldung brechen. Ich möchte ein neues Miteinander, dass wir gemeinsam an einem Tisch sitzen, die Programme vergleichen und einen neuen Weg für das Burgenland finden.

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Ein gemeinsamer Weg? Scheint das nicht ein bisschen schwierig. Bis vor zehn Jahren hat es seine Proporzregierung von SPÖ und ÖVP gegeben. Seit fünf Jahren regiert Hans Peter Doskozil und die Fronten zur ÖVP scheinen so verhärtet, dass ein gemeinsamer Weg nicht erkennbar ist. Wie wäre da eine Koalition möglich?

Nach der Wahl herrscht natürlich eine ganz andere Ausgangslage als bisher. Die gegenseitigen Angriffe sind ja auch dem geschuldet, dass wir die einzige Alternative zur SPÖ sind. Was bekommt man denn, wenn man die FPÖ wählt? Spitzenkandidat Norbert Hofer ist eine One-Man-Show, hinter dem ein zerstrittener Haufen steht. Hans Peter Doskozil ist ein Einzelkämpfer, der nicht mit seinen Leuten redet. Wir haben 70 Bürgermeister und rund 1.300 Gemeinderäte in unseren Reihen, die FPÖ stellt nur 68 Gemeinderäte. Da sieht man, dass wir das Gegengewicht sind. Und so ein Gegengewicht ist für die SPÖ natürlich weitaus unattraktiver als ein billiger Partner, mit dem man machen kann, was man will.

Können Sie sich persönlich überhaupt vorstellen, gemeinsam mit Landeshauptmann Hans Peter Doskozil zu regieren?

Wer in die Politik geht, der weiß, dass man solche persönlichen Befindlichkeiten hintanstellen muss. Die persönlichen Angriffe muss man hinunterschlucken, die gehören leider zum Wahlkampf dazu. Aber danach gibt es eine Zeit, wo man gemeinsam am Tisch sitzt und überlegt, wo es die größte Schnittmenge gibt. Und da gibt es auch mit der SPÖ eine große Schnittmenge.

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Source:: Kurier.at – Politik

      

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