Erfolg über Generationen: Das Geheimnis langlebiger Familienbetriebe

Wirtschaft

Wie gelingt es, über Jahrzehnte zu bestehen, das Geschäft weiterzuentwickeln, ohne seine Wurzeln aufzugeben? Vier Familienunternehmen verraten ihr Geheimnis.

Firmen gehen pleite – in Wirtschaftskrisen mehr denn je. Doch trotz der Negativ-Schlagzeilen sind jene, die bleiben, in der Überzahl. Manche sogar über Generationen hinweg. Zahlreiche Familienbetriebe, von denen es knapp 160.000 in Österreich gibt, machen es vor. Sie entwickeln sich stetig, jedoch langsam. Treffen möglichst nie übereilte Entscheidungen, halten sich fern von Schulden, auch wenn sie rasantes Wachstum und Erfolg versprechen. Sie schaffen es, mit der Zeit zu gehen, Produkte und Organisationen neu zu denken, ohne dabei ihre ursprüngliche Identität aus den Augen zu verlieren.

Die erste Generation baut auf

Ein Zitat des deutschen Politikers Otto von Bismarck besagt: Die erste Generation verdient das Geld, die zweite verwaltet das Vermögen, die dritte studiert Kunstgeschichte und die vierte verkommt vollends.

Dass sich dieses nicht bewahrheiten muss, stellen vier heimische Familienbetriebe unter Beweis: Optik- und Fotokette Hartlauer (zweite Generation), Fenster- und Türenspezialist Internorm (dritte Generation), Juwelier Skrein (zweite Generation) und Hutmacher Kepka (vierte Generation).

Sie alle sind in ihr Geschäft hineingewachsen, haben das „Unternehmer-Gen“ geerbt, auch wenn ihre Vorgänger-Generationen das manchmal verhindern wollten. Was man von ihnen lernen kann und wie sich Entscheidungen treffen lassen, die sich nicht nur jetzt, sondern auch in den nächsten Jahrzehnten als richtig herausstellen, verraten die aktuellen Geschäftsführer. Eines haben sie jedoch alle gemein: Wer nicht nur für sich selbst, sondern die nächste Generation arbeitet, widmet der Firma letztlich das ganze Leben.

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„Nicht nachdenken, was die Firma wert ist“

Bei Hartlauer musste die zweite Generation weniger riskieren 

Robert Hartlauer ist davon überzeugt, dass die zweite Generation nie so risikobereit ist wie die erste. Sein Vater Franz Josef Hartlauer gründete die Firma 1971 und expandierte noch im selben Jahr. Für das erste Geschäft hat er sein ganzes Erspartes zusammengekratzt „und war danach wirklich blank“, erzählt sein Sohn. Mit Fremdkapital wurde der Umbau finanziert. Die Kosten? Rund 3,2 Millionen Schilling. „Da kann man sich vorstellen, mit welchem Druck mein Vater das Rennen begonnen hat.“ Aber es hat funktioniert. 

Seit der Jahrtausendwende führt Robert Hartlauer die Firma, ist zum überwiegenden Teil eigenfinanziert und wächst organisch, wie er erklärt. „Wir denken aber nicht darüber nach, was die Firma wert ist. Davon können wir uns nichts kaufen.“  Wichtiger ist ihm, dass „etwas“ Gewinn übrig bleibt und die Qualität des Angebots stimmt. 

Robert Hartlauer ist im Unternehmen aufgewachsen. Stand mit neun Jahren schon im Verkauf. Kennt das Geschäft von der Pike auf. Den größeren Vorteil sieht er aber woanders: Dass es in Familienbetrieben keinen ständigen Führungswechsel gibt und sich die Strategie somit nicht maßgeblich verändert. „Ich bin ein Chef zum Angreifen, besuche meine Mitarbeiter regelmäßig. Auch wenn sich alles andere ändert, weiß ich, dass gerade das Zwischenmenschliche auch in 100 Jahren gleich wichtig bleibt.“ 

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Die dritte Generation von Internorm

Was Betriebe, die über Generationen bestehen, anders machen? Sie sind langfristig orientiert, weiß Anette Klinger. Seit knapp drei Jahrzehnten bildet die Oberösterreicherin mit ihren Cousins die dreiköpfige Geschäftsführung der IFN-Gruppe, zu der die Marke Internorm zählt. „Es geht nicht darum, …read more

Source:: Kurier.at – Wirtschaft

      

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