Der Oberösterreicher wurde in Gröden nur 55. und wirkte zerknirscht. „Hinterher fahren ist nicht mein Anspruch“
Wenn Vincent Kriechmayr richtig angefressen ist, dann neigt er zum Fatalismus. Und dann bekommt man von ihm Statements zu hören, die ein wenig irritieren und für Stirnrunzeln sorgen.
So wie etwa am Samstag nach der Abfahrt im Grödnertal, in der Vincent Kriechmayr nur sieben Läufer hinter sich lassen konnte.
Platz 55 bedeutete für den Doppelweltmeister von 2021 das zweitschlechteste Abfahrts-Ergebnis seiner Laufbahn nach einem 57. Rang 2022 in Kvitfjell.
Und der 33-Jährige kann sich sogar noch glücklich schätzen, dass er es heil ins Ziel geschafft hat. Denn sein Fahrfehler im oberen Streckenteil hätte fatal enden können. „Was mir da passiert ist, darf man nicht machen“, sagte Kriechmayr.
Aber der grobe Patzer war es dann gar nicht, der Vincent Kriechmayr so ärgerte. „Ich wäre ja auch ohne diesen Fehler über eine Sekunde hinten gewesen“, monierte der Oberösterreicher und zeigte sich selbstkritisch und zugleich ein wenig ratlos.
„Überall eine Schleife“
„Ich habe das beste Material, aber mir hat einfach der Grundspeed gefehlt. Ich habe überall eine Schleife gekriegt. Diesmal hat es definitiv der Athlet nicht auf den Punkt gebracht.“
APA/AFP/MARCO BERTORELLO / MARCO BERTORELLO
Kriechmayr hat schon während der Fahrt gespürt, dass es für ihn nicht läuft. „Das hat mich angezipft während dem Fahren“, gestand der Routinier, der einen Fehlstart in den WM-Winter hingelegt hat.
Die Ränge 5, 6, 12 und 55 sind für einen erfolgsverwöhnten und ehrgeizigen Läufer wie ihn zu wenig. „Das ist nicht mein Anspruch. Hinterherfahren ist nicht mein Anspruch“, betonte Kriechmayr, um wieder den Fatalisten in ihm durchblicken zu lassen.
„Ich habe so viele Debakel abgeliefert. Irgendwas muss sich jetzt schon ändern“, sagte der Oberösterreicher. Und wenn nicht?
„Wenn das so weitergeht, dann haue ich den Hut drauf.“
Source:: Kurier.at – Sport