Mädchen aus Österreich durchschritt mit dem Pontifex die Heilige Pforte.
Mit einer Prozession zur Heiligen Pforte im Petersdom hat Papst Franziskus Dienstagabend die Weihnachtsfeiern begonnen. In einer feierlichen Zeremonie zum Heiligen Abend öffnete der 88 Jahre alte Pontifex, der im Rollstuhl saß, die sonst von innen zugemauerte Heilige Pforte und durchschritt diese.
Die bronzene Tür wird nur anlässlich Heiliger Jahre aufgemacht. An der Zeremonie beteiligte sich auch die italienische Premierministerin Giorgia Meloni.
Die diesjährige Christmette in Rom markierte zugleich den Beginn des Heiligen Jahres, das die katholische Kirche alle 25 Jahre feiert. Ein aus Wels stammendes Mädchen, die achtjährige Ludovica Lavinia Piccioni, war eines von zehn Kindern, die den Papst bei der Eröffnung der Heiligen Pforte begleiteten.
Mädchen aus Österreich in traditioneller Tracht
Ludovica war in ein oberösterreichisches Dirndl gekleidet, auch die anderen beteiligten Kinder aus aller Welt trugen ihre landestypische Tracht. Danach zelebrierte der Pontifex die Weihnachtsmesse. Die Katholische Kirche feiert normalerweise alle 25 Jahre ein Heiliges Jahr, auch Jubeljahr genannt. Die Pforte wird nach einem Heiligen Jahr wieder geschlossen, versiegelt und von innen zugemauert. Dieses Jubeljahr dauert einige Tage länger als ein reguläres Kalenderjahr: Es beginnt zunächst an diesem 24. Dezember, zieht sich über das gesamte Jahr 2025 und endet offiziell am 6. Jänner 2026.
Rund 8.000 Menschen kamen am Dienstag in den Petersdom. 30.000 Gläubige versammelten sich auf dem Petersplatz. Eine Milliarde Menschen in aller Welt konnten die Zeremonie live im Fernsehen sehen.
Die Eröffnung der Heiligen Pforte im Petersdom – eine von insgesamt vier solcher Kircheneingänge in Rom – markiert den Beginn des Heiligen Jahres 2025, mit dem die Kirche das Jubiläum eines weiteren Vierteljahrhunderts seit der Geburt Christi feiert. Für das katholische Festjahr stellt sich die Stadt Rom auf über 30 Millionen Besucher aus aller Welt ein. Das Mega-Event „Giubileo“ (Jubiläum) mit seinen vielen kirchlichen, kulturellen und sozialen Veranstaltungen und Initiativen – viele davon mit Papst-Beteiligung – steht unter dem Motto „Pilger der Hoffnung“. Der Veranstaltungskalender des Vatikans listet schon jetzt Hunderte Angebote auf.
REUTERS/Remo Casilli“Vollkommener Ablass“ für die Gläubigen
Das Durchschreiten der Heiligen Pforte, die es sonst auch noch in den weiteren Papst-Basiliken Roms wie Santa Maria Maggiore, St. Johannes im Lateran und St. Paul vor den Mauern gibt, bringt den Gläubigen nach kirchlicher Lehre einen „vollkommenen Ablass“. Darunter versteht man die Erfahrung der besonderen Güte Gottes, die von zeitlichen Sündenstrafen – den auch nach einer Beichte noch verbleibenden Nachwirkungen der Sünde – befreit. Wer sich um einen Ablass bemüht und vorgeschriebene Bedingungen wie gültige Beichte, Eucharistie und bestimmte Gebete erfüllt, darf sich demnach Gottes Nachsicht sicher sein und auf Kraft für einen Neuanfang hoffen.
In seiner Predigt plädierte der Papst für den Weltfrieden. „Es gibt so viel Verwüstung in dieser Welt. Denken wir an die Kriege, an Kinder, die mit Maschinengewehren beschossen werden, an Bomben auf Schulen und Krankenhäuser“, beklagte Franziskus. „Das Jubiläum ruft uns zur geistlichen Erneuerung auf und verpflichtet uns zur Umgestaltung der Welt, damit dies wirklich eine Zeit des Jubels wird: für unsere Mutter Erde, die durch die Logik des Profits verunstaltet ist – für die ärmsten Länder, die durch …read more
Source:: Kurier.at – Politik