Museumsdirektorin Lilli Hollein präsentierte ihr Programm – mit einer Retrospektive des Designstars als Highlight im nächsten Winter
Der Vormittag des 9. Jänner erwies sich nicht als der ideale Termin, um Aufmerksamkeit auf ein Museumsprogramm zu lenken – zogen doch zeitgleich auch die Präsentation von Österreichs Teilnehmerin der Kunstbiennale 2026, der Tod von Otto Schenk und Berichte über die Auswirkungen der Brände in Los Angeles mediale Aufmerksamkeit.
Dem Mitteilungsbedürfnis von Lilli Hollein, der Direktorin des Museums für Angewandte Kunst am Wiener Stubenring, tat dies keinen Abbruch: Galt es doch, Bilanz über ein in Eigendefinition „erfolgreiches Jahr“ zu ziehen und neben Highlights für 2025 noch einige längerfristige Änderungen anzukündigen: So wird die Sammlung „Wien 1900“ mit Schätzen von Klimt & Co sowie jene für Teppiche und Textilien heuer neu aufgestellt.
Leichtes Besucherplus
Für 2024 verbuchte das MAK ein Besucherplus von 2 Prozent gegenüber dem Vorjahr, was knapp über 175.000 Besuchen entspricht (die offiziellen Zahlen werden erst vom BMKÖS bekannt gegeben.) Es ist ein bescheidener Anstieg gegenüber 2022-2023, wo man ein Plus von 18 Prozent zählte, allerdings noch vom niedrigen Niveau der Pandemiejahre aufholte. Die laufende Ausstellung „Peche Pop“ sei jedenfalls ein Erfolg, frohlockte Hollein – 14.400 Besuche zählte man allein bis jetzt, die Schau läuft noch bis Mitte Mai. Ebenfalls erfolgreich war die Schau „Protestarchitektur“ gewesen.
Lang gehegter Wunsch
Für 2025 ist der Name Helmut Lang wohl der prominenteste, den das Museum in die Waagschale wirft: Seit 2011 verfügt das Museum dank einer Schenkung über das Archiv des Modedesigners, der nicht nur den Look der 1980er und 90er prägte, sondern durch innovative Kooperationen mit Künstlerinnen und Künstlern auch die Idee von Shopgestaltung und Präsentation revolutionierte. Ab 9. Dezember soll nun eine groß angelegte Retrospektive Helmut Langs Schaffen in den Jahren 1986 bis 2005 vergegenwärtigen.
MAK/Christian Mendez
Zuvor zeigt das Museum die Themenschau „Water Pressure“, die sich mit politischen, künstlerischen und ökologischen Fragen rund ums Wasser befasst. Mit Hito Steyerl verpflichtete das Museum eine weitere prominente Vertreterin der Gegenwartskunst, die in Debatten zu Künstlicher Intelligenz, Blockchain oder Überwachungstechnologien auch stets im öffentlichen Diskurs präsent war und ist (25. 6. 2025 – 11. 1. 2026). Die deutsche Künstlerin mit teils japanischen Wurzeln wird zwei Videoinstallationen zeigen. .
MAK/Georg MayerFernost in Wien
Japanische Kultur ist im MAK seit jeher stark verankert, die Wurzeln dafür liegen u. a. in der Weltausstellung von 1873 und dem Ostasien-Hype in den Gründungsjahren des Hauses. Mit „Muster der Moderne“ zeigt das Museum 2025 eine Schenkung moderner Kimonos, die seit Kurzem die Sammlung bereichert (12. 3. – 24. 8.) ; „Girl Meets Manga“ (2. 4. – 17. 8.) streicht die Bedeutung von Mangas für feministische Ideen und Rollenverständnisse heraus, erzählt aber auch die Geschichte der Ostasien-Kuratorin des Hauses, die selbst mit Mangas aufwuchs. Eine Ausstellung zur Designerin Beatrice Rix-Ueno, die das MAK 2024 zeigte, wird wiederum für den Österreich-Pavillon auf der Expo in Osaka 2025 adaptiert
Tag Christof
Das MAK betreibt neben seinem Stammhaus am Ring mehrere Dependancen, darunter das Geymüllerschlössl in Währing und das Geburtshaus von Josef Hoffmann in Brtnice/SK. Eine Außenstelle ist das MAK Center in Los Angeles, …read more
Source:: Kurier.at – Kultur