Außenministerin Valtonen: „Präsenz hat beruhigende, stabilisierende Wirkung“
Die NATO startet nach den mutmaßlich auf Sabotage zurückzuführenden Brüche von Unterseekabeln in der Ostsee einen Einsatz zur besseren Überwachung der sogenannten russischen Schattenflotte. Die finnische Außenministerin Elina Valtonen sprach auf einer Pressekonferenz in Helsinki zunächst von zwei Schiffen, die zur Patrouille in das Gebiet geschickt werden.
Auch andere Aktivitäten und die Präsenz in dem Gebiet würden ausgeweitet, sagte sie nach Angaben der Nachrichtenagentur STT. Unklar blieb dabei, ob es sich bei den Schiffen um finnische handelt. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur sollen insgesamt etwa zehn Schiffe an dem Einsatz beteiligt sein. Aus der Bündniszentrale in Brüssel gab es zunächst keine offiziellen Angaben.
Valtonen rechnete damit, dass ein Gipfel der an die Ostsee grenzenden NATO-Länder am kommenden Dienstag in Helsinki zu weiteren, langfristigeren Maßnahmen führen wird. Die technische Überwachung des Ostsee-Raums müsse intensiviert werden, weil sich die kritische Infrastruktur in den Tiefen der Ostsee nicht bloß mit traditionellen Schiffen bewachen lasse, sagte sie.
Untersuchungen am Schiffsanker eingeleitet
Ein zwischen Finnland und Estland verlaufendes unterseeische Stromkabel sowie mehrere Kommunikationskabel waren an Weihnachten im Finnischen Meerbusen beschädigt worden. Die finnische Kriminalpolizei hegt den Verdacht, dass der unter der Flagge der Cookinseln fahrende Öltanker „Eagle S“ die Schäden vorsätzlich verursacht hat. Sie ermittelt daher wegen möglicher Sabotage.
Nach Einschätzung der EU gehört die „Eagle S“ zur russischen Schattenflotte. Gemeint sind damit Tanker und andere Frachtschiffe, die Russland benutzt, um Sanktionen infolge seines Einmarsches in die Ukraine etwa beim Öltransport zu umgehen.
Die Ermittler haben mittlerweile damit begonnen, den geborgenen Schiffsanker des festgesetzten Tankers technisch zu untersuchen. Sie wollen damit unter anderem bestätigen, dass es sich um den Anker der „Eagle S“ handelt, sowie feststellen, wann er sich von seiner Kette gelöst hat. Untersuchungen haben ergeben, dass eine am Meeresgrund entdeckte Schleifspur schätzungsweise 100 Kilometer lang ist.
Source:: Kurier.at – Politik