Irreguläre Einreise nach Europa laut Frontex so niedrig wie zuletzt 2021

Politik

Die Ankünfte über das zentrale Mittelmeer und die westliche Balkanrouten gingen stark zurück, stiegen dafür an anderen Außengrenzen der EU.

Etwas mehr als 239.000 irreguläre Einreisen in die Europäische Union verzeichnete die europäischen Grenzschutzagentur Frontex im Vorjahr 2024. Damit ist die Zahl der Grenzübertritte ohne gültige Papiere so niedrig wie zuletzt im Jahr 2021. Im Vergleich zu 2023 sind die Zahlen um 38 Prozent zurückgegangen, hieß es am Dienstag in einer Erklärung.

Der hohe Rückgang erklärt sich vor allem dadurch, dass im Vergleichsjahr 2023, nach drei Jahren Corona-Pandemie und Maßnahmen wie Grenzschließungen, die Zahlen vergleichsweise besonders stark angestiegen sind, nämlich so stark wie seit 2016 nicht mehr. Damals war von rund 380.000 irregulären Grenzübertritten die Rede.

FrontexWeniger Ankünfte über Mittelmeer, mehr an Ostgrenze

Der Rückgang der Zahlen ist laut Frontex vor allem auf einen Einbruch der Ankünfte über das zentrale Mittelmeer und die westlichen Balkanrouten zurückzuführen. 2024 kamen 59 Prozent weniger Menschen über das Mittelmeer nach Europa (in absoluten Zahlen waren 66.766 Menschen), auf der Balkanroute betrug der Einbruch sogar 78 Prozent (in absoluten Zahlen 21.580 Menschen).

Gestiegen sind hingegen die Ankünfte von Menschen über die westafrikanische Route: Die Kanarischen Inseln verzeichneten einen Anstieg der Ankünfte um 18 Prozent auf fast 47.000, die höchste Zahl seit Beginn der Datenerfassung durch Frontex im Jahr 2009.

Auf der östlichen Mittelmeerroute, aus dem östlichen Libyen oder der Türkei weg, wurden 14 Prozent mehr Ankünfte gezählt (69.400 Menschen). Den höchsten Anstieg, nämlich einen dreifachen Anstieg der Grenzübertritte, meldete Frontex entlang der Grenze zur Ukraine zu Weißrussland.

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Der Anteil der Frauen unter den erfassten Migranten lag laut Frontex bei etwas über 10 Prozent. 62 Prozent aller Frauen kamen über die östliche Mittelmeerroute; die Mehrheit der Frauen stammte aus den Ländern Afghanistan und Syrien. Der Anteil der Minderjährigen stieg im vergangenen Jahr auf 16 Prozent (2023: 13 Prozent).

Der Internationalen Organisation für Migration (IOM) zufolge starben im Vorjahr mindestens 2.300 Menschen beim Versuch, auf dem Meerweg nach Europa zu gelangen. UNHCR zufolge starben oder verschwanden mindestens 2.600 Menschen im Meer.

Weniger Asylanträge, auch in Österreich

Gleichzeitig sank auch die Zahl der Asylanträge, die in Europa gestellt wurden, um zwölf Prozent: Die Asylagentur der Europäischen Union (EUAA) mit Sitz in Malta registrierte insgesamt 1,008 Millionen Erstanträge. Zuerst berichtete die Welt am Sonntag über die neuen Zahlen. Im Jahr 2023 waren es noch 1,14 Millionen Anträge gewesen. Zwischen 2017 bis 2022 hatte die Zahl der Asylanträge teilweise deutlich unter einer Million gelegen. Die meisten Menschen, die einen Asylantrag stellten, kamen nach Angaben der Asylagentur erneut aus Syrien (15 Prozent), Afghanistan (8,7 Prozent), Venezuela (7,3 Prozent) und der Türkei (5,5 Prozent).

Die meisten Anträge wurden in Deutschland gestellte (235.925), gefolgt von Spanien (165.398 Anträge), Frankreich (158.512 Anträge) und Italien (154.824 Anträge). Schlusslicht ist Ungarn mit nur 29 neuen Asylanträgen im gesamten Jahr 2024. In Österreich gab es im Vorjahr bis Ende Dezember etwas mehr als 23.000 Anträge im Vergleich zu 2023, das entspricht einem Rückgang von 59 Prozent.

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Source:: Kurier.at – Politik

      

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