Die Terrorgruppe Hamas wird vorerst drei Dutzend Geiseln freilassen. 42-tägige Waffenruhe geplant.
Knapp vor der Inauguration Donald Trumps am kommenden Montag gab dieser nun am Mittwoch bekannt, dass eine Einigung zu den „Geiseln in Nahost“ erzielt wurde. „Sie werden bald freigelassen werden“, teilte Trump mit. Israel und die radikal-islamische Palästinenser-Organisation Hamas haben nach Angaben des Mediums Axios am Mittwoch eine Vereinbarung für eine Feuerpause im Gaza-Konflikt erzielt. Axios berief sich auf US-Kreise.
Konkret dreht sich besagtes Abkommen um eine Waffenruhe sowie die Freilassung von israelischen Geiseln, die am 7. Oktober 2023 verschleppt worden waren. Die israelische Regierung wird einem Insider zufolge am Donnerstag vermutlich mehrheitlich für die Annahme der Vereinbarung stimmen, wird aus Regierungskreisen verlautet.
Erster Schritt für längerfristige Lösung?
Zahlreiche Versuche hatten die Verhandler benötigt – einige Male war man knapp vor einem Abkommen gestanden, das jedoch entweder von der Hamas oder von den rechtsextremen Koalitionspartnern der Regierung Netanjahu torpediert wurde. Jetzt stehen Waffenruhe und Geisel- beziehungsweise Gefangenenaustausch – das könnte den Weg zu einer längerfristigen Lösung ebnen.
Was wurde sonst vereinbart, wie geht es mit dem Gazastreifen weiter – und was sind die letzten Stolpersteine für ein Abkommen? Der KURIER hat die wichtigsten Fragen und Antworten zum bereits seit 15 Monaten tobenden Krieg in Nahost.
Was genau soll im Abkommen zwischen Israel und der Hamas vereinbart werden?
Laut ersten Erkenntnissen sieht der Plan drei Phasen und eine 42-tägige Kampfpause vor:
In der ersten Phase werden 33 israelische Geiseln, die im Gazastreifen festgehalten werden, freigelassen. Im Gegenzug wird Israel 50 palästinensische Gefangene im Austausch für jede Soldatin und 30 palästinensische Gefangene im Austausch für die übrigen gefangen gehaltenen Zivilisten freilassen.
Berichten zufolge wird sich Israel am Ende der ersten Phase des Abkommens vollständig aus dem Philadelphi-Korridor – dem Landstreifen zwischen den Grenzen von Gaza und Ägypten – zurückziehen.
Die zweite Phase beginnt – wenn alles gut geht – 16 Tage nach dem Waffenstillstand und konzentriert sich auf die Verhandlungen über die Freilassung der noch im Gazastreifen festgehaltenen Männer und Soldaten.
In der dritten Phase des Abkommens geht es um langfristige Vereinbarungen, einschließlich Gesprächen über die Bildung einer alternativen Regierung im Gazastreifen und Pläne für dessen Wiederaufbau.
Weitere Einzelheiten der gemeldeten Vereinbarung betreffen die Sicherheit, die von einer internationalen Organisation kontrolliert werden soll, und die Tatsache, dass Israel einer Million Palästinensern die Rückkehr in den nördlichen Gazastreifen gestattet.
Die israelische Seite werde bis zur Freilassung nicht wissen, welche der Geiseln lebend zurückkommen. Es handle sich um Frauen, darunter Soldatinnen, zwei Kinder, Menschen über 50 sowie Verletzte und Kranke. Im Gegenzug sollten 1.000 palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen freigelassen werden, hieß es.
Wie soll es mit dem Gazastreifen weitergehen?
US-Außenminister Antony Blinken legte am Dienstag einen Plan für den Wiederaufbau und die Verwaltung des Gazastreifens nach dem Krieg zwischen Israel und der Hamas vor:
„Internationale Partner“ würden die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) bei der Einrichtung einer Interimsverwaltung im Gazastreifen unterstützen, die die zivilen Angelegenheiten im Gazastreifen, einschließlich Wasser- und Energieversorgung, Gesundheitsfürsorge und Bankwesen, regeln solle.
Die Interimsverwaltung würde die vollständige Kontrolle über den Gazastreifen so bald wie möglich an eine „reformierte“ PA übergeben.
Eine vorläufige Sicherheitstruppe, zu der auch …read more
Source:: Kurier.at – Politik