Kika/Leiner-Pleite: Schuldenberg wächst auf 265 Millionen Euro

Wirtschaft

Hauptinsolvenzursache der Möbelkette waren Umsatzrückgänge um 20 Prozent unter dem geplanten Ziel.

Das Konkursverfahren der Möbelkette Kika/Leiner (17 Filialen, 1.350 Mitarbeiter) weitet sich aus. Laut Creditreform  sind mittlerweile Forderungen in Höhe von 265 Millionen Euro angemeldet worden. Darin enthalten sind bedingte Schadenersatzforderungen des Vermieters Supernova in Höhe von 190 Millionen Euro.

Am Freitag fand in St. Pölten eine Gläubigerversammlung und eine Berichtstagsatzung am Landesgericht statt. Die 17 verbliebenen Filialen der insolventen Einrichtungskette sollen Ende Jänner endgültig ihre Pforten schließen.

„Mit Ende Jänner 2025 ist endgültig Schluss für den ehemaligen Möbelriesen Kika/Leiner. Die 17 verbliebenen Kika/Leiner-Filialen schließen für immer“, so Stephan Mazal von Creditreform. „Bis dahin nicht verkaufte Waren sollen an Konkursverwerter veräußert werden. 1.350 Dienstnehmer verlieren in den nächsten Monaten ihre Arbeit oder kommen in Arbeitsstiftungen unter.“ 

Anmeldefrist versäumt?

Hauptinsolvenzursache der Möbelkette waren Umsatzrückgänge um 20 Prozent unter dem geplanten Ziel. „Bis Februar soll die Frage geklärt werden, wann die Zahlungsunfähigkeit tatsächlich eingetreten ist“, sagte Creditreform-Insolvenzexperte Stephan Mazal. 

Erst bei der für 21. Februar 2025 ausgeschriebenen Prüfungstagsatzung werden die Forderungen der Gläubiger geprüft. Bis dahin steht auch die Gesamthöhe der angemeldeten Forderungen fest, heißt es weiters.

„Gläubiger, die die Anmeldungsfrist (10. Jänner 2025) versäumt haben, sollten ihre Forderungen rasch anmelden.“, sagt Mazal. „Soweit möglich werden verspätete Anmeldungen vom Masseverwalter für die Tagsatzung am 21. Februar 2025 noch berücksichtigt.“  

Die Firmen-Geschichte

Die Möbelkette befand sich bereits seit mehreren Jahren in der Krise, seit 2013 gab es drei Eigentümerwechsel. 2023 verkaufte der mittlerweile ebenfalls insolvente Immobilienkonzern Signa von René Benko die Kika/Leiner-Immobilien an die Grazer Supernova und das operative Möbelgeschäft an den Handelsmanager Hermann Wieser weiter. Kurz darauf meldete Kika/Leiner Insolvenz an, 23 von 40 Filialen wurden im Zuge der ersten Sanierung geschlossen. Nach der zweiten Insolvenz im November 2024 konnte Wieser weder frische finanzielle Mittel noch einen Investor auftreiben.

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Ihren Job werden wegen der Pleite 1.350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verlieren. In Niederösterreich, wo gut 550 Beschäftigte leben, wurde aus diesem Grund zuletzt eine Arbeitsstiftung eingerichtet, die dem Personal bei der Vermittlung und Weiterbildung helfen soll. Offen ist noch, welche Quote die Gläubigerinnen und Gläubiger im Zuge des Konkursverfahrens erhalten werden.

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Source:: Kurier.at – Wirtschaft

      

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