Österreichs Meister zeigte vor der Pause beim 0:5 bei Atalanta einen beherzten Auftritt, zerfiel aber vor allem am Ende. Trainer Säumel: „Man merkte die kurze Vorbereitung“. Goalie Schepren wurde schärfer.
Bisher hatte Sturm in der laufenden Champions-League-Saison zwar erst einmal gepunktet (1:0-Heimsieg gegen Girona), aber nur knappe Niederlagen kassiert. Bis zum Dienstag, als man im siebenten Spiel die Hoffnungen auf das Play-off mit einer 0:5-Klatsche bei Atalanta Bergamo begraben musste. Offensichtlich war nicht nur der Klassenunterschied (Bergamo ist Dritter der Serie und regierender Europa-League-Champ), sondern auch der Rhythmus. War es für den Double-Sieger das erste Pflichtspiel in diesem Jahr, während die Italiener fast ständig im Spielbetrieb waren.
Dennoch, bis zur 90. Minute führten die Hausherren 3:0, es wäre eine Niederlage im erträglichen Ausmaß gewesen. Die zwei Gegentore in den letzten fünf Minuten waren unnötig, Sturm zerfiel am Ende. „Das Ergebnis tut richtig weh“, sagt Sturm-Trainer Jürgen Säumel. „In der ersten Halbzeit haben wir noch einen beherzten Auftritt gezeigt. Aber danach ist das Spiel auch dank der Wechsel von Atalanta in eine andere Richtung gegangen. Wir haben mit dem Ball und gegen den Ball nicht die richtigen Lösungen gehabt.“
„Das verstehe ich nicht“
Hart ging Dimitri Lavalee, lange der beste Grazer, mit seinem Team ins Gericht: „Auf diesem Level müssen wir unsere Chancen nutzen. Die zweite Hälfte war nicht gut genug. Man sah, dass sie besser waren mit dem Ball und wir haben zu viele einfache Tore kassiert.“ Der Belgier meint vor allem die Riesenchance von Amady Camara (11. Minute) unmittelbar vor Bergamos Führungstreffer. „Wir sind auseinandergefallen. Für mich ist das unglaublich, das verstehe ich nicht“, kritisiert Goalie Kjell Scherpen.
Freilich merkte man die fehlende Spielpraxis und ernsthafte Spiele. „Ich hatte schon das Gefühl, dass wir in der ersten Hälfte viel investiert haben. Das kostet Kräfte, aber man merkte dann die kurze Vorbereitung“, sagt Säumel. „Ich hoffe, dass wir nächste Woche gegen Leipzig einen Schritt weiter sind. Wir müssen aber noch viel analysieren.“
Source:: Kurier.at – Sport