Der neue Frauen-Teamchef will mit einem neuen Spielstil die Zuschauer begeistern und „jede Qualifikation schaffen“. Im Februar geht es schon los.
Es herrscht Aufbruchstimmung beim Frauen-Nationalteam des ÖFB. Das liegt vor allem an der Person Alexander Schriebl, der Irene Fuhrmann nach ihren vier Jahren als Teamchef folgt. Der 46-jährige Salzburger war selbst einige Jahre in der Bundesliga und sorgte zuletzt als Trainer der Frauenmannschaft des FC Bergheim für Aufsehen.
Schriebl will dem Frauenteam einen Spielstil ähnlich dem des Männerteams vermitteln, sagte er bei seiner Vorstellung am Donnerstag. Konkret sprach er die Arbeit ohne Ball an: „Die Defensivarbeit ist die Basis für alles. Bei Bergheim haben wir Spiele 0:5 verloren. Dann ist es alleine durch das Spiel gegen den Ball möglich gewesen, dass wir Spiele offen gestalten konnten.“
Schon am 21. Februar startet Schriebls Team in der Nations League in Ried gegen Schottland, vier Tage später gastiert Österreich in Deutschland.
Der neue Teamchef habe schon begonnen, mit den Spielerinnen zu sprechen. „Es gilt jetzt, jede Spielerin kennenzulernen und übermitteln will, wie wir in Zukunft spielen wollen.“ Dass die Umstellung der Spielidee schwierig werden würde, glaubt der neue Teamchef nicht. „Das sind die besten Spielerinnen Österreichs. Das wird nicht schwer werden. Jedes Gespräch bisher war unglaublich schön. Sie sind Feuer und Flamme für das, was wir vorhaben. Diese Telefonate haben auch mir irrsinnig viel Energie gegeben.“
Mit dem neuen Stil sollen auch die Zuschauer unterhalten werden: „Die kannst nur begeistern, wenn du begeistert bist. Mit viel Energie und Leidenschaft wollen wir die Leute überzeugen, dass sie zu unseren Spielen kommen.“
„Am Beckenrand kann man nicht schwimmen“
Seine Einstellung zum Trainerjob ist eine sehr positive: „Es geht immer um den Menschen, um Liebe Wertschätzung, Zugehörigkeit. Egal, wo man arbeitet. Das ist der tollste Job im Frauenfußball in Österreich. Ich freue mich auf die Aufregung vor den Spielen. Das ist der Grund, warum ich Trainer geworden.“
Dass er aufgrund der frühen Termine in der Nations League zu wenig Zeit habe, glaubt Schriebl nicht: „Ich springe ich gerne ins kalte Wasser. Am Beckenrand lernt man nicht schwimmen.“ Seine Ziele sind sehr klar: „Wir treten in jeder Qualifikation an, um sie zu schaffen.“
Das würde sich auch auf seinen Vertrag auswirken. Laut ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel ist Schriebls Vertrag bis zum Ende der WM-Qualifikation befristet. Wenn Österreich 2027 zur WM in Brasilien fährt, dann verlängert sich der Vertrag automatisch bis 2028.
Ex-Teamchefin Irene Fuhrmann ist noch bis März beim ÖFB angestellt. Schöttel sagt: „Es wäre wünschenswert, wenn es eine weitere Zusammenarbeit mit Irene Fuhrmann geben wird. Aber ich bin überzeugt, dass sie nach ihrer erfolgreichen Zeit Angebote aus dem Ausland bekommen wird.“
Source:: Kurier.at – Sport