Causa Benko: Interne Liste gibt Einblick in Laura Privatstiftung

Wirtschaft

Eine Vermögensliste zeigt, was 2023 in einer zentralen Stiftung René Benkos geparkt war.

Ins Stiftungsreich des gefallenen Signa-Gründers René Benko – das an enge Verwandte überschrieben worden ist – würden viele Gläubiger und Ermittler gerne blicken. Es geht um mutmaßliche Verschiebungen, um Vermögenswerte im Zuge der Signa- und Benko-Insolvenzen dem Zugriff von Gläubigern und Behörden zu entziehen. 

Zentral ist etwa die Laura Privatstiftung, wo viel Luxus gebunkert und womöglich verschleiert worden ist. Benko ist in U-Haft, es gilt die Unschuldsvermutung. Wie viel aktuell in dieser – und einer von mehreren – Benko-nahen Privatstiftungen liegt, ist unklar. Am Samstag gelangte aber eine interne Vermögensliste zur Laura Privatstiftung ans Licht. 

Zinshäuser, Ferraris und Kunst

Die Tiroler Tageszeitung veröffentlichte  eine Liste, die das Vermögen der 2006 gegründeten Stiftung kurz vor dem Kollaps der Signa-Gruppe im November 2023 auflistet. Den Unterlagen zufolge setzte es sich zum damaligen Zeitpunkt aus Immobilien, Beteiligungen und Luxusgütern wie Jacht, Privatjet, Ferrari-Sammlung und Kunstsammlung zusammen.

Penibel wurde für jedes Objekt der jeweilige Marktwert angeführt: Zählt man alles zusammen, ergibt sich – Stand Sommer 2023 – ein Marktwert von rund einer Milliarde Euro, wobei die Vermögenswerte in den Büchern mit 740 Mio. Euro angegeben wurden. Gleichzeitig gehen aus den Unterlagen ca. 370 Millionen Euro an Kreditverbindlichkeiten hervor.

Umfangreiches Immobilien-Porftfolio

Im Immobilien-Portfolio der Laura Privatstiftung werden in dem Papier insgesamt 14 Objekte bzw. Objektgruppen angeführt. Darunter ein Innsbrucker Immobilien-Portfolio der RB-Immogruppe (RB steht für René Benko), bestehend aus fünf Wohnungen und elf Mietzinshäusern – etwa jenes in der Museumstraße, wo ursprünglich auch die Tiroler Landesholding hätte einziehen sollen – im Gesamtwert von 139 Mio. Euro. 

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Auch Benkos Villa in Igls wird mit einem Wert von 63 Mio. Euro angeführt. Ein Grundstück nahe dem Golfplatz in Seefeld, auf dem ein Hotel entstehen sollte, ist für 8,7 Mio. Euro ebenso angegeben wie ein Teil des „Winklergartens“ – eine Freilandfläche mitten in Hall in Tirol oder die Bar Centrale in Innsbruck.

Der größte Teil der Immobilien der „Laura Gruppe“ steht aber in Deutschland: Leipzig, Halle, Dresden, Chemnitz, Erfurt, Magdeburg, aber auch etwa das „Charlotte“ genannte Gebäude am Gendarmenmarkt in Berlin-Mitte, wo das größte Schokoladenhaus der Welt untergebracht ist.

Das „Chalet N“ in Lech am Arlberg, eine 600-Quadratmeter-Dachgeschoßwohnung samt 400-Quadratmeter-Terrasse am Wiener Fleischmarkt, ein Forstgut in der Steiermark und eines in Tarrenz gehörten auch zum Liegenschaftsvermögen der Stiftung. Eine 50-Prozent-Beteiligung am Palais Menz in Bozen sowie Villen am Gardasee rundeten das Immobilien-Portfolio der „Laura Gruppe“ ab.Hinzu kam die damals noch werthaltige 42-Prozent-Beteiligung an der Laura Holding (212,8 Mio. Euro), die ihrerseits Beteiligungen an Premium-Immobilien hielt. 

Mit der Jacht „Roma“ (27,5 Millionen Euro), einem Privatjet (17,6 Millionen Euro) und zwei Ferraris (F40, La-Ferrari Hybrid mit 963 PS, Gesamtwert 5,3 Millionen Euro) finden sich auch diverse Luxusvehikel in der Vermögensaufstellung der Laura Privatstiftung. Eine Kunstsammlung (33,7 Millionen Euro) durfte letztlich auch nicht fehlen.

Von Benko zur Mutter

Stifter der Laura Privatstiftung sind damals wie heute Benko und dessen Mutter Ingeborg. Begünstigter ist Benko nicht mehr, lebte aber weiter laut Medien luxuriös – dank Zuwendungen seiner begünstigten Mutter.

Im Lauf der Zeit wurde die Stiftungsurkunde mehrfach geändert – insbesondere die …read more

Source:: Kurier.at – Wirtschaft

      

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