Warum Generation Z anfälliger für Cybercrime ist

Wirtschaft
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Es ist International Fraud Awareness Week – eine Woche, in der man über die Betrugsgefahren im Internet aufklären will. Vergangenen Montag organisierte die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) deshalb einen Präventionstag für Jugendliche, um sie für digitale Risiken zu sensibilisieren. Online-Betrugsklischees wie eMails von angeblichen Prinzen kennt jeder – doch was muss man einer Generation vermitteln, die als digitale Natives aufgewachsen ist?

KURIER: Warum sollte man mit Jugendlichen über Online-Betrugsversuche reden?

Katharina Ederer: Jugendliche wachsen in einer Welt auf, die stark digital geprägt ist. Sie verbringen viel Zeit auf Social Media, kaufen online ein und nutzen digitale Zahlungsmethoden wie Smartphone oder Smartwatch. Genau in diesen Bereichen setzen moderne Betrugsversuche an – oft hochprofessionell und kaum noch mit den klassischen Klischeefällen vergleichbar. Ohne das nötige Bewusstsein für Betrugstechniken sind sie besonders anfällig für Phishing-Angriffe, Identitätsdiebstahl, Social-Engineering-Angriffe und andere Formen von Cyberkriminalität. Da Cybercrime weltweit stark zunimmt, ist es entscheidend, früh ein Risikobewusstsein zu schaffen.

Gibt es schon in dem Alter Vorfälle?

Konkrete Fallzahlen liefert das Bundesministerium für Inneres über die Kriminalstatistik, aber eines ist klar: Jugendliche kommen heute schon sehr früh mit Betrugsversuchen in Kontakt. Social Media, Messenger-Dienste und scheinbar harmlose Gewinnspiele im Freundeskreis sind typische Einfallstore für Social-Engineering-Angriffe. Gerade weil Nachrichten von Freunden vertrauenswürdig wirken, ist die Gefahr groß. Deshalb ist es entscheidend, früh ein Bewusstsein zu schaffen: kritisch bleiben, bevor man auf Links klickt, persönliche Daten preisgibt oder Inhalte weiterleitet. Frühzeitige Sensibilisierung schützt nicht nur die Jugendlichen selbst, sondern auch ihr Umfeld. 

Oesterreichische Nationalbank

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Katharina Ederer, Referentin für Zahlungsverkehrsstrategie der Oesterreichischen Nationalbank, spricht über Online-Betrug.  

Sind Digital Natives sensibler und vorsichtiger bei dem Thema?

Es lässt sich nicht pauschal sagen, dass Digital Natives grundsätzlich vorsichtiger sind. Sie sind zweifellos die Generation mit der größten digitalen Kompetenz, doch gerade ihre ständige Online-Präsenz macht sie anfälliger für Cybercrime. Junge Menschen bewegen sich selbstverständlich in sozialen Netzwerken, spielen online und nutzen digitale Zahlungsmethoden. Diese Gewohnheiten können aufgrund einer gewissen Sorglosigkeit dazu führen, dass Risiken unterschätzt und Warnsignale übersehen werden. Man vertraut dem, was vertraut wirkt – und genau das macht diese Generation anfällig für Betrugsformen wie Phishing, Identitätsdiebstahl oder Social Engineering. Wir müssen vermitteln, wie entscheidend es ist, Inhalte kritisch zu hinterfragen, Quellen zu prüfen und bei verdächtigen Angeboten skeptisch zu bleiben.

Das Klischee sind klassische Phishing-Mails von angeblichen Prinzen aus dem Ausland bzw. von Enkelkindern, die Hilfe brauchen – worauf müssen Jugendliche im Internet achten? 

Obwohl solche klassischen Phishing-Mails nach wie vor existieren, sind die Betrüger mittlerweile wesentlich raffinierter geworden und die Betrugsmaschen entwickeln sich auch ständig weiter. In unseren Workshops, etwa beim Präventionstag im Rahmen der International Fraud Awareness Week, sensibilisieren wir Jugendliche dafür, wie echt diese Angriffe wirken können. Wir vermitteln einfache Grundregeln: keine sensiblen Daten wie Passwörter und Bankdaten weitergeben, keine Fernzugriffssoftware installieren und Zahlungsaufforderungen immer prüfen, besonders, wenn zeitlicher oder emotionaler Druck aufgebaut wird. Auch das Überprüfen des Impressums eines Online-Shops ist ein wichtiger Tipp. Ein zentraler Leitsatz hilft dabei besonders: Wenn etwas zu schön klingt, um wahr zu sein, ist es häufig genau das. Dieses kritische Grundverständnis macht Jugendliche widerstandsfähiger gegenüber neuen oder sich weiterentwickelnden Betrugsmaschen, unabhängig davon, in welcher Form sie auftreten. 

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Source:: Kurier.at – Wirtschaft

      

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