Nach Militärputsch: Mann mit 5 Mio. Euro im Koffer festgenommen

Politik

Mit rund fünf Millionen Euro im Gepäck ist ein enger Mitarbeiter des gestürzten Präsidenten von Guinea-Bissau, Umaro Sissoco Embaló, in Portugal festgenommen worden – nur knapp drei Wochen nach dem undurchsichtigen Militärputsch in dem westafrikanischen Küstenstaat.

Der Mann wurde am Sonntag nach der Landung auf dem Lissabonner Militärflughafen Figo Maduro in Gewahrsam genommen. Am Montag sei er unter Auflagen auf freien Fuß gesetzt worden, weil ihm nach portugiesischem Recht weniger als fünf Jahre Haft drohten, teilte die portugiesische Kriminalpolizei mit.

Die Identität des Verdächtigen wurde zwar nicht bekanntgegeben. Die staatliche Nachrichtenagentur Lusa, der TV-Sender CNN Portugal und weitere Medien berichteten aber unter Berufung auf Ermittlerkreise, es handle sich um den „rechten Arm“ des unter unklaren Umständen abgesetzten Staatschefs. An Bord des Privatflugzeugs sei unter anderem auch Embalós Ehefrau gewesen, hieß es. Diese sei aber nicht festgenommen worden.

Aktueller Aufenthaltsort von Embaló ist unbekannt

Guinea-Bissaus Militär hatte Ende November kurz vor der Veröffentlichung von Wahlergebnissen verkündet, die Macht in dem portugiesischsprachigen Küstenstaat mit rund 2,2 Millionen Einwohnern übernommen zu haben. Embaló wurde nach eigenen Angaben zunächst festgenommen und reiste wenige Tage später über den Senegal und Republik Kongo nach Marokko aus.

Der frühere General regierte seit 2020. Kritiker warfen ihm vor, Oppositionelle, Journalisten und Menschenrechtler zu unterdrücken. Es wird erwartet, dass der 53-Jährige – dessen aktueller Aufenthaltsort unbekannt ist – demnächst nach Portugal reisen und dort Asyl beantragen wird.

Die selbst erklärte Übergangsregierung hat sich eine Frist von zwölf Monaten zur Transition gegeben. Der Ausgang der Wahl von Ende November bleibt unklar.

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Hat Embaló den Putsch selbst inszeniert?

Mehrere zentrale Personen, die nun die Macht beanspruchen, galten als enge Vertraute Embalós. Die Opposition wirft Embaló deshalb vor, den Putsch angesichts einer drohenden Niederlage selbst inszeniert zu haben. Experten halten dies ebenfalls für möglich. Mitglieder der neuen Regierung weisen dies allerdings zurück.

Guinea-Bissau hat seit seiner Unabhängigkeit von Portugal 1974 mehrfach Putsche erlebt. Das Militär mischt sich schon viele Jahre stark in die Politik ein.

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Source:: Kurier.at – Politik

      

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